Maria Rosenkranzkönigin

Demmin

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Zur Geschichte

In Demmin befindet sich mit der Pfarrkirche ‚Maria Rosenkranzkönigin‘ der Dreh- und Angelpunkt der Gemeinde Altentreptow-Demmin-Grimmen. Viele gemeinsame Aktivitäten mit der Altentreptower und Grimmener Gemeinde werden hier zusammen durchgeführt.


Die Geschichte der Demminer Pfarrgemeinde beginnt 1869, als mit Reinhold Fiebig erstmals ein eigener Priester angestellt werden konnte. Vorher gehörte sie zu Stralsund. Von 1939 bis 1986 wirkte hier Pfarrer Heinrich Wessels, an den sich immer noch viele erinnern.


Die Pfarrkirche wurde 1914/15 erbaut. Bauherr war Pfarrer Georg Wittig, der für die vielen polnischen Saisonarbeiter auf den großen Landgütern ein repräsentatives Gotteshaus bauen wollte. Den Bauplan entwarf Architekt Josef Welz aus Berlin-Wilmersdorf. Am 25. März 1914 legte Erzpriester Matthias Wahl aus Stralsund den Grundstein „Zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria, der Königin des heiligen Rosenkranzes“. Die Bausausführung lag in den Händen des Demminer Baumeisters Ernst Bauckmeier. Zehn Monate später konnte der fürstbischöfliche Delegat für Brandenburg und Vorpommern, Propst Karl Kleineidam von der Berliner Hedwigskirche, am 17. Januar 1915 das Demminer Gotteshaus benedizieren. Die Gemeinde umfasste 470 Katholiken vor Ort.


Die neugotische Anlage in Backstein umfasst den nebenstehenden Glockenturm im quadratischen Grundriss sowie das Pfarrhaus. Der Kirchbau ist gen Süden ausgerichtet. Ein Querhaus ist angedeutet. Stützpfeiler bilden Nischen, die in der Entstehungszeit als Seitenkapellen mit eigenen Altären genutzt wurden. Konstruktive Kreuzrippengewölbe schwingen über einen einzigen weiten Raum für die Gemeinde. Der polygonale Chor ist gewölbt, von außen durch Strebepfeiler aufgefangen. Vier Rundfenster im Altarraum sowie dreifach gegliederte einfarbige Fenster im Langhaus über der Pfeilerzone bilden das Oberlicht und geben dem Kirchenraum ausreichend Helligkeit.


Der Eingangsbereich wurde im Zuge der zwischen 1950 und 1960 erforderlichen Baumaßnahmen durch eine dreifarbige Glaswand mit Bleiverglasung vom Gottesdienstraum abgetrennt. So entstand ein Vorraum. Darüber befindet sich die Orgelempore, die 1977 mit einem Orgelpositiv der Orgelbauwerkstatt Sauer in Frankfurt (Oder) ausgestattet werden konnte. Das kleine, einmalige Werk umfasst sieben Register im Manual und ein Register im Pedal, an das die Manualregister angekoppelt werden können.

 

Alle seit dem Bau amtierenden Pfarrer waren mit großen Einsatz und zum Teil eigenschöpferischen Leistungen an der Gestaltung dieser Kirche beteiligt. Pfarrer Adolf Nolewaika (1929-1951) ließ in den dreißiger Jahren die ganze Kirche, Wände und Gewölbe, farbig ausmachen. Thema der Gemälde waren, dem Titel der Kirche entsprechend, die fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse. Leider haben diese Fresken die Jahrzehnte nicht überstanden und sind z.T. übermalt, z.T. mit dem Putz von der Wand gefallen. Heute existieren davon nur noch Fotografien.

 

Domkapitular Heinrich Wessels (Kaplan und Pfarrvikar in Demmin 1939-1951, Pfarrer der Gemeinde von 1952-1986, verstorben in Demmin 1994) hatte mit der bleiverglasten Wand den Vorraum vom eigentlichen Gottesdienstraum abteilen lassen. Auf ihn geht auch die farbige Gestaltung der Fenster in der Taufkapelle im heutigen Vorraum der Kirche zurück. Nach 1963 nahm er die Neuordnung des Altarraums sowie die Innenausstattung der Kirche entsprechend der Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils in Angriff. Dabei wurde der Altartisch freistehend aufgestellt, der Tabernakel bekam seinen Platz ebenfalls freistehend in der Apsis der Kirche, während der Flügel des Altares an den Wänden der Apsis links und rechts aufgehängt wurden.


Nach der Wende konnte Pfarrer Matthias Mücke (1986-1994) von 1991-92 das Äußere der Kirche sanieren. Das Dach wurde neu gedeckt, der Turm instandgesetzt und der Glockenstuhl erneuert. Die Fenster wurden repaiert und erhielten eine Schutzverglasung. Der Schmuckgiebel der Eingangsseite wurde erneuert. Im Winter 1995-96 wurde der Innenraum renoviert. Die Reinigung des Klinkermauerwerks, die Entfernung späterer Übertünchungen und ein Neuanstrich bewirkten eine deutliche Aufhellung des Raumes. Ein neuer Fußboden aus hellen Keramikfließen wurde verlegt. Entlang der Wände und im Mittelgang sorgt dunkler Granit aus Italien für einen Kontrast. Neue Altarstufen aus dem gleichen Material symbolisierten einen Neufang für die Gemeinde. Im Fußboden wurde eine Heizung installiert. 1998 wurde die Beleuchtung erneuert. Am 7. Oktober 2000 wurde der neue Altar konsekriert. Unter dem Altar wurden Reliquien des Hl. Bernhard von Clairvaux beigesetzt, dessen Name jetzt die neue Pfarrei trägt.


Der 45 m hohe Turm mit offenem Glockenstuhl trägt als Turmdach eine sog. ‘Bischofsmütze’ – mit Rhomben in kleinen Ziegeln läuft es ganz nach mittelalterlichen Vorbildern wenig spitz zusammen. Im Glockenstuhl befindet sich das Geläut mit drei Glocken. Während die kleine Marienglocke den 2. Weltkrieg überlebt hat, konnten die beiden größeren Glocken aus der Glockengießerei Schilling in Apolda im Jahre 1961 eingeweiht werden. 2020 wurde ein neuer hölzener Glockenstuhl eingebaut, und die Glocken wurden neu angeordnet.


Die kleine Seitenkapelle an der westlichen Seite der Eingangshalle wurde lange Zeit als Taufkapelle genutzt. Im Zuge der Neugestaltung in den sechziger Jahren erhielt sie tieffarbige moderne Glasfenster, deren sieben Symbole die sieben Gaben des Hl. Geistes versinnbilden. Auch als Hinweis auf die sieben Sakramente, in den der Geist Gottes wirkt, kann der Betrachter sie verstehen. Der Taufstein aus Granit mit einem Messingdeckel in Form einer Halbkugel befindet sich jetzt im Gesichtsfeld der Gemeinde, vor dem Altarraum, auf der linken Seite des Querhauses.


Von der Innenausstattung verblieben aus der ‚Gründerzeit’ der neugotische Flügelaltar mit den Figuren der 12 Apostel, Maria mit dem Jesuskind aus einer süddeutschen Schnitzerwerkstatt sowie die Kanzel, deren Schalldeckel jedoch erst später hinzugefügt wurde. Der Flügelaltar, 1963 zerlegt, wurde im Jahre 2000 durch den Bildhauer Werner Bruning aus Rheine in Westfalen restauriert und ergänzt; die fehlenden Teile wurden nachgearbeitet und der ganze Flügelaltar wieder aufgestellt. So bildet er jetzt das Schmuckstück der Kirche und den sofortigen Blickfang für die Besucher. Bruning schuf außerdem den neuen Altar, den Ambo und den Priestersitz samt Ministrantensitze und die Stele für die Muttergottes.

Maria Rosenkranzkönigin Demmin

Maria Rosenkranzkönigin Demmin

Katholische Kirchengemeinde Pfarrei St. Bernhard Stralsund/Rügen/Demmin
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