Ökumenische Pilgertour 2025

Ökumenische Pilgertour 2025

Ökumenische Pilgertour 2025

# Bericht

Ökumenische Pilgertour 2025

Ökumenische Pilgertour nach San Vincenzo al Volturno 
vom 08.09. - 15.09.2025

Vor ca. 1 Jahr wurde im Newsletter der Gemeinde  St. Bernhard die o.g. Pilgertour vorgestellt. Diese versprach u.a. die beeindruckende Bergwelt der Abruzzen bei anspruchsvollen Hochgebirgstouren sowie die Teilnahme am geistlichen Leben zusammen mit der Schwesternschaft des Klosters zu erleben.

Am 08.09.2025 trafen sich auf dem Flughafen BER 20 Pilger sowie unser Pfarrer Johannes Schaan, um gemeinsam mit dem Flug nach Neapel die Pilgerfahrt zu beginnen. Wir waren eine gemischte Gruppe, was sowohl die Religionszugehörigkeit (katholisch, evangelisch, konfessionslos), die Heimatorte (Stralsund, Anklam, Rügen, Berlin, Hamburg, Eberswalde) als auch das Alter (Anfang 40 bis Mitte 70) betraf. Am Flughafen Neapel wurden wir von unseren „Guides“ Ellen und Christoph Nemitz sowie Sr. Federica in Empfang genommen, die uns mit drei Kleinbussen in das ca. 100 km entfernte San Vincenzo al Volturno fuhren. Da es bei der Ankunft bereits dunkel war, konnten wir die wunderschöne Klosteranlage erst am nächsten Morgen bewundern. Wir wurden von den 7  Benediktinerinnen überaus herzlich begrüßt, und die Wärme und Freundlichkeit dieses Empfangs ließ uns die lange Anreise vergessen und uns sofort heimisch fühlen. Der Tisch im großen Speisesaal war festlich gedeckt, und uns wurde ein köstliches 3-Gänge-Menue serviert. Hier sei noch einmal besonders angemerkt, dass die Versorgung während der gesamten Pilgerzeit sehr großzügig und überaus schmackhaft war, was wir besonders Schwester Martha verdanken durften, die in dieser Woche den Hauptdienst in der Küche versah.

Der nächste Morgen begann, wie übrigens jeder Tag, um 7 Uhr mit der Laudes, um 8 Uhr mit der Hl.Messe, und um 9 Uhr gab es Frühstück. Gegen 10 Uhr begann dann die aktive Zeit. Der erste Tag führte uns bei sommerlicher Hitze um die Region des Klosters und den Besuch der Kirche Santa Maria della Grotte. Nach ca. 15 km Wandern erreichten wir an der Quelle des Flusses Volturno einen schönen Rastplatz. Hierher brachten uns die Schwestern ein leckeres Picknick mit Nudelsalat, Melone und Kuchen. Unser Pfarrer rundete die ganze Sache ab, indem er mit seiner mobilen Espressomaschine jedem einen guten Espresso kredenzte! Diesen Espresso durften wir übrigens bei jeder Wandertour genießen!

Um 18 Uhr trafen wir uns täglich gemeinsam mit den Schwestern zur Vesper. Es war wunderschön in diese auf italienisch gesungenen Gesänge einzutauchen, mitzusingen oder den engelsgleichen Stimmen der Schwestern, begleitet von den sanften Klängen des von Sr. Federikca gespielten keybords, zu lauschen. Um 19 Uhr wurde zu Abend gegessen, und die Zeit bis zur Komplet um 21 Uhr nutzten wir zum gegenseitigen Kennenlernen, Austauschen von Pilgererfahrungen und guten Gesprächen.

Der nächste Tag bescherte uns strömenden Regen, so dass die geplante Hochgebirgswanderung ersatzlos ausfiel, und wir dafür die päpstliche Glockengießerei in Agnone besuchten. Bei einer hochinteressanten Ausstellung und Führung konnten wir fast hautnah miterleben, wie eine neue Glocke gegossen wurde. Großen Dank an dieser Stelle besonders an unseren Pfarrer Schaan, der fließend italienisch spricht und uns somit durch jede Führung, jede Ausstellung und jedes Restaurant dolmetschte!

Wir besuchten noch die Wallfahrtskirche in Castelpetroso sowie den daneben liegenden Marienweg mit den 7 Schmerzen Marias. Auch der nächste Tag war für Kultur und Besichtigung eingeplant. Bei wieder strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen fuhren wir mit unseren Kleinbussen nach Montecassino, wo uns der Abt eine längere Audienz gewährte, und dann eine ausführliche Führung durch die wunderschöne Basilika erfolgte.

Am nächsten Tag besichtigten wir vormittags die große Ausgrabungsstätte gleich neben dem heutigen Kloster, wo sich im frühen Mittelalter eines der bedeutendsten Klöster der damaligen Zeit befunden hatte. Dann fuhren wir mit unseren Kleinbussen bis auf 1000 m Höhe und wanderten die restlichen 850 Höhenmeter auf den Gipfel des Monte Marone. Alle Pilger erreichten das Ziel und machten dann am Gipfelkreuz stolz das Beweisfoto.

Auch die nächste Wanderung, die zum Monte San Michele (Toblerone) führte war anspruchsvoll, da es wieder auf unbefestigten Geröllwegen sehr steil bergauf und bergab ging. In der kleinen Felsenkapelle beteten wir gemeinsam aus dem Stundenbuch die Sext. Wir besichtigten noch die Höhle des Eremiten und genossen neben der herrlichen Aussicht auch den frisch zubereiteten Espresso, bevor es wieder abwärts ging.

Am Abend war mit den Schwestern ein gemeinsames Pizza essen geplant. Es war ein sehr unterhaltsames und fröhliches Beisammensein und so mancher nutzte die Zeit für ein Gespräch mit einer der Schwestern.

Am Sonntag, unserem letzten Pilgertag, feierten wir die Hl. Messe in der großen Abteikirche  gemeinsam mit den Benediktinerinnen und den Dorfbewohnern. Die Messe, wie auch die Alltagsmessen in der Klosterkapelle, wurde von unserem Pfarrer auf italienisch zelebriert. Die Predigten übersetzte uns Sr. Federica.

Im Anschluss an die Messe wanderten wir zu einem nahe gelegenen See, wo einige badelustige Pilger es sich nicht nehmen ließen in dem smaragdgrünen Wasser zu schwimmen.

Der letzte Abend brach an, und es galt Abschied zu nehmen von den Schwestern des Klosters. Wir alle waren voll des Lobes und des Dankes für diese Tage des Miteinanders, in denen wir zusammen gebetet, gesungen und gelacht haben. Und auch ein klein wenig Wehmut trat ein, denn das wunderschöne Fleckchen Erde, die schlichte Schönheit des Klosters und die große Herzlichkeit und Güte der Schwestern sind uns ans Herz gewachsen. Besonders auch die Fragestunde mit den Sr. Federica und Gabriela, die ehrlichen Antworten auf jede Frage und ihre Ausstrahlungskraft haben tiefe und nachhaltige Eindrücke hinterlassen.

Am frühen Montag morgen fuhren wir mit den Kleinbussen bis Neapel, wo unser Flieger ohne Zwischenfälle den Flughafen Berlin erreichte. Und wieder galt es Abschied nehmen. Diese Woche hatte unsere Gemeinschaft gestärkt und uns zu einer gemeinsamen Pilgergruppe zusammengeschweißt. Die gemeinsamen Mahlzeiten, die nicht immer leichten Wanderungen, die geistigen Impulse während des Pilgerns, das gemeinsame Gebet, das Schweigen und das Zuhören, das Austauschen von Gedanken und Erfahrungen hat diese Tage für uns alle zu etwas Besonderem und Unvergesslichem gemacht!

Dank besonders an Ellen und Christoph, die diese Fahrt geplant und organisiert haben, uns in den Kleinbussen immer sicher ans Ziel gebracht und uns durch die sehr ursprüngliche Natur und die Bergwelt der Abruzzen geführt haben. Ganz besonderer Dank auch an Johannes Schaan, durch dessen gute Verbindung zum Kloster (Schwester Federica ist seine Schwester) diese Fahrt erst ermöglicht wurde. Er war für uns exzellenter Kraftfahrer, Dolmetscher, Organisator, Espressozubereiter und kundiger Führer durch den S-Bahn Dschungel Berlins.

 Danke – Es war ein Geschenk! 

Astrid und Thomas Schanwell
Gerda und Manfred Wanitschke

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