Kunstwerk-Gottesdienst am 25.05.25 in der Auferstehungskirche Grünhufe

Schon mal gehört „Kunstwerksgottesdienst“, geschweige schon mal mitgemacht. Für mich und viele andere Anwesende ganz neu. Sogar Pastor Ludwig Hecker war sich sicher einen solchen noch nicht gehalten zu haben. Der Gottesdienst wurde gefeiert aus Anlass zur Vorstellung der Broschüre „Friedrich Press – Bildhauer“

Herausgeber: Nachbarschaftszentrum Auferstehungskirche

Text und Redaktion: Jorinde und Svea Gustavs

Beide oben genannten Frauen referierten zu Friedrich Press, Geschichte und Lebenswerk eines Künstlers. Die Innenausstattung des Altarraumes mit ihren monumentalen Figuren ist Press letztes Werk, die Einweihung hat er selbst nicht mehr erlebt.

Auch unsere katholische Kirche in Stralsund ist eine Press-Kirche. Unsere Ziegelmauer vom „Roten Meer“, der Altarblock aus Granit, das Bronzekreuz für uns zum Sonntagsgottesdienst ist selbstverständlich Beten und Singen mit dieser Pressschen Kunst.

Doch zurück zur Kirche in Grünhufe, sie wurde 1991 geweiht, das Gemeindezentrum in Grünhufe arbeitet in verschiedenen Kirchlichen und diakonischen Projekten z.B. Familienbildungsstätte, Jugendkirche und Nachbarschaftszentrum. Eine wahre Stätte der Begegnung.

Betritt man die Kirche zieht der Altarraum alle Blicke auf sich. Die Bildsprache von Press ist einfach und schlicht. Die Gestalten sind radikal reduziert, wenige Details, viele Ecken und Kanten. Er formte hier aus Beton keine Abbilder von Menschen, sie sollen Sinnbilder sein. In Grünhufe geht es dabei um Christi Auferstehung, der sich in der Altarmitte präsentiert. Es wird der Beton, aus dem er geschaffen wurde zum Träger des Evangeliums. 

Ein Jugendlicher meinte:“ die Figuren sehen aus wie beim Computerspiel „Minecraft“. Die Symbolik im Heute gibt uns als Betrachter eine Aufgabe uns selbst in der Vorstellung vor Gott zu bemühen. Press ist halt Expressionist, man kann ihn mögen oder auch nicht.

Roland Steinfurth, Kath. Pfarrei St. Bernhard