„Ein Mensch ohne Stimme ist wie ein Baum ohne Wurzeln – er steht, aber lebt nicht.“ (Floribert Chebeya) 

Mut für Menschenrechte Floribert Chebeya Bahizire (* 13. September 1963 in Bukavu; † 2. Juni 2010 in Kinshasa) 

Floribert Chebeya Bahizire war einer der bedeutendsten Menschenrechtsaktivisten der demokratischen Republik Kongo. 1983 gründete er die Organisation "La Voix des Sans Voix pour les Droits de l‘Homme" (VSV), die Stimme der Stimmlosen. 

Mit unerschütterlichem Mut dokumentierte er die Menschenrechtsverletzungen, setzte sich für politische Gefangene ein und kämpfte für Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit, in einem Land, in dem das mit Lebensgefahr verbunden war. 

Er war auch Ehemann und Vater, ein Mensch mit Liebe und Verantwortung für seine Familie. Für seine Kinder bleibt er nicht nur als Vater in Erinnerung, sondern auch als Vorbild, jemand, der sein Leben für Wahrheit und Gerechtigkeit einsetzte. 

Ein Vermächtnis, das weiterlebt

Chebeya war überzeugt, jeder Mensch trägt eine unantastbare Würde in sich. 

Seine Arbeit machte ihn international bekannt, was ihn aber auch zur Zielscheibe im eigenen Land werden ließ. Am 2. Juni 2010 wurde er unter mysteriösen Umständen nach einem Treffen mit der Polizei ermordet. 

Sein Tod löste weltweit Entsetzen aus. Doch seine Stimme verstummte nicht. Die von ihm gegründete Organisation VSV führt seine Vision weiter. Sie bleibt ein Leuchtturm der Hoffnung für all jene, die keine Stimme haben. 

Sie erinnert daran, dass Menschenwürde kein Privileg, sondern ein Recht ist. 2012 veröffentlichte Thierry Michel den Dokumentarfilm „Die Chebeya-Affäre: Ein Staatsverbrechen?“, der Chebeyas Leben und Tod und den Mordprozess zum Inhalt hat. 

Sein Erbe lebt weiter, da er als Symbol für den Kampf für Menschenrechte und Gerechtigkeit in einem Land gilt, das von politischer Instabilität und Menschenrechtsverletzungen geprägt ist. Chebeya wird oft als Märtyrer für die Menschenrechtsbewegung in der Demokratischen Republik Kongo angesehen. 

Marion von Brechan