
03/07/2025 0 Kommentare
Eine Woche Offene Kirche „Maria Meeresstern“ in Sellin
Eine Woche Offene Kirche „Maria Meeresstern“ in Sellin
# Tourismuspastoral

Eine Woche Offene Kirche „Maria Meeresstern“ in Sellin
Königinnen und Könige – Tourismuspastoral 2025
Maria Meeresstern Sellin – Offene Kirche 2,0
„Du findest in den Königinnen und Königen im betrachtenden „Du“ und im begegnendem „Wir“, kantige, aber liebevolle menschliche Würde!“

Das ist meine erste Wahrnehmung In den hölzernen Königinnen - Königsskulpturen von Diakon und Bildhauer Ralf Knoblauch. Er macht Würde in ihnen "wahrhaftig, wiederkehrend, wirkungsvoll".
Frauen und Männer- Könige mit goldenen Kronen aus Holz von Diakon Ralf Knoblauch haben diesen Sommer 2025, Aufnahme in den Kirchen unserer Pfarrei Sankt Bernhard im äußersten Nordosten des Erzbistums Berlin gefunden. Der Tourismuspastoral unserer Pfarrei unter Leitung von Marion von Brechan verdanken wir diese königliche Präsenz für diese Saison. Schon die goldenen Kronen erwecken im ersten Blick Aufmerksamkeit: Hier gibt es etwas wertvolles, Besonderes zu entdecken. Diese robusten Holzfiguren, Sie wollen Würde deutlich machen und verkünden mit ihren goldenen Kronen: „Du bist reich, kostbar, einmalig und unheimlich wertvoll.
Mit der Eröffnung der Tourismussaison am 01.06.2025 hatte Marion von Brechan nach Binz eingeladen. Dieses Jahr 2025 geht es also besonders um Würde, um unsere Menschenwürde! Es war ein Sonntagmorgen voller Vorfreude und Spannung, denn die Binzer Kirche für die Tourismuspastoral – in liebevoller Detailarbeit aufgebaut von Harald Hansen, Diakon Rui Wigand und Marion von Brechan und anderen Helfern – präsentierte sich erstmals der Öffentlichkeit. Die Grundidee der Tourismuspastoral 2025 – „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – So wird über die geschnitzten Könige aus Holz sowie über den Afrikakreis mit seinen vielfältigen Initiativen dieser Gedanke präsentiert. Dazu gab es frisch gedruckte Flyer, die über das Engagement des Afrika-Kreises informieren. Traditionelle afrikanische Musikinstrumente, Kunsthandwerk, Kleidung und Stoffe - von Pater Rossmann vom Afrikacenter Berlin sowie vom Afrikakreis zur Verfügung gestellt- luden dazu ein, Afrika nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren. Pfarrer Bernhard Scholtz zelebrierte die festliche Messe, in der Diakon Rui Wigand eine eindrucksvolle Predigt hielt. Auch Dennis Castillo, der inzwischen zum Diakon geweiht wurde, stand mit am Altar. Die Messe wurde zur würdevollen Feier, in der besonders die Segnung der kunstvoll gestalteten Königskerze – ein Werk von Silke Bährens – berührte und zum Nachdenken anregte. Ein weiterer Höhepunkt folgte: Pfarrer Scholtz weihte das neue Pfarrhaus ein, das nicht nur Miet- sondern auch Ferienwohnungen bietet. Wer Interesse hatte, konnte das Haus gleich von innen besichtigen – ein schöner Einblick in die zukünftige Nutzung dieses katholischen Urlaubs-Ortes, der einlädt hier seinen Urlaub zu genießen.
Dann am 09.06.2025 die Einladung zur jährlichen Marien-Wallfahrt von „Stella Maris“ Binz nach „Maria Meeresstern“ Sellin, also zwischen unseren beiden rügenschen Meeresstern-Kapellen pilgernd auf dem Hochuferweg unterwegs. Auch Erzbischof Heiner Koch war der Einladung gefolgt und hier zu Gast. Eine würdige Geste für alle Einheimischen und Urlauber.
Auch hier eröffnete Marion von Brechan die Saison der Tourismuspastoral 2025. Wie schon in Binz sind in Sellin drei Königinnen-Könige des Künstlers Knoblauch mit ihren goldenen Kronen anwesend. Sie zeigen und präsentieren ihre robuste, hölzerne Würde, eigentlich unsere Menschenwürde jedem Besucher, der sich Zeit für sie nimmt.
Eine Woche - Offene Kirche „Maria Meeresstern“ Sellin im Jahr 2025
Ich schau einmal mit einem Klick, was kluge Köpfe zur Menschenwürde sagen. Unbewusst öffnet das Internet als erstes „Immanuel Kants“ Aussagen dazu.
MENSCHENWÜRDE
So erklärt der Philosoph Immanuel Kant die Menschenwürde:
Dinge sind wertvoll, wenn wir sie brauchen können. Schuhe sind zum Beispiel wertvoll, wenn sie passen und man gut in ihnen laufen kann. Wenn die Schuhe kaputt sind und niemand mehr in ihnen laufen kann, haben sie keinen Wert mehr.
Irgendwie auch passend, ja weil gerade die Kirche Maria Meeresstern in Sellin am Hochufer Wanderweg liegt. Hier kommen die unterschiedlichsten Schuhträger auf unterschiedlichsten Wegen zusammen. Eventuell geht in dieser Woche mein Blick, nachdem man dem Gast in die Augen geschaut hat, mal auf das Outfit und das getragene Schuhwerk.
Schauen wir mal!
Ernsthaft, ohne Schuhe und Klamotten, es beginnt die Menschenwürde mit dem Respekt vor jedem Menschen. Jeder Mensch hat das Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und sein Leben selbst zu gestalten. Dieser Respekt zeigt sich in der Anerkennung, eigene Ziele und Werte zu verfolgen. Die eigene Würde auch Gottes Vorsehung und Beistand trägt uns dabei.
Wir schreiben den 26.06.25 – Anreise in der Pension in Sellin 10:00 Uhr. In diesem Jahr vor der Pension eine Baustelle, die das Parken schwieriger macht, aber ich bin ja zu Fuß. Die Pensions-Eltern, nett und freundlich, man kennt sich vom letzten Jahr. Das Zimmer, die Einrichtung durchaus bekannt. Alle benötigten Sachen sind schnell untergebracht.
Herr H. Hansen begleitet mich wieder zur ersten Öffnung der Kapelle „Maria Meeresstern“ hinauf ans Hochufer in Sellin. Kurze Einweisung für die nächsten Tage, alles wurde von den Kirchenöffnungs-Vorgängern und den Mitarbeitern des Tourismuspastorals gut vorbereitet. Schnell sind die einzelnen Stationen, die sich in der Kirche verteilen wieder aktiv und für die Besucher bereit. Das Technische funktioniert auch fast von allein.
Neu sind in diesem Jahr die schon erwähnten Königinnen und Könige, die hier präsentiert werden. Daneben stellt der Afrika-Kreis der Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit Stralsund auch Waren und Projekte vor, die sie in Afrika, besonders in Ghana durch Hilfsprojekte besonders bewerben und diese auch hinreichend unterstützen. Eine Hilfe, ein Dienst der auch nicht ganz selbstverständlich ist. Dafür allgemein, und besonders allen aus der Stralsunder Gemeinde im „Afrika-Kreis“ Engagierten ein ganz dickes Dankeschön. Eine TV - Installation unterstützt das auch ganz optisch.

Was ist anders als letztes Jahr? Die Winterstürme haben stark am Hochufer gearbeitet. Ein riesiger Teil ist abgebrochen, der Wanderweg, der an der Kapelle „Maria Meeresstern“ vorbeiführte musste abgesperrt werden. Die Abbruchkante ist so gravierend, dass der Wanderweg jetzt um unsere Kapelle herumführt. Sollte dies etwa mehr Besucher dazu anregen in die Kirche einzutreten. Etwa ein Drittel der vorbeikommenden Wanderer macht in der Kirche halt. Zwei Drittel haben dazu kein Verlangen, sind sicher noch so in ihren Alltagssorgen, Geschäften und Verpflichtungen gedanklich verstrickt, dass ein Kirchenbesuch abwegig scheint und gar nicht in Frage kommt. Schade, dass viele den nun gebotenen Weg nicht entdecken, Ruhe zu finden, in dem sie einfach mal halt machen, körperlich und seelisch. Zeigt uns doch gerade die nicht mehr weit entfernte Abbruchkante des Hochufers, wie vergänglich unsere Welt ist.
Genug philosophiert, nun noch schnell Kaffee-Kochen, kalten Tee bereiten und Kekse hinstellen und die ersten Kirchenbesucher können kommen.
26.06.2025 Donnerstag– Würdiger Beginn
„Maria Meeresstern“ hat ihre Tore weit geöffnet, macht sich bereit neue Gäste würdig zu empfangen, 12:00 Uhr erster Tag die Kirche wird das erste Mal 2025 von mir geöffnet: 12:07 Uhr der erste Gast – Zur Erinnerung: Ach so nach dem ersten Kontakt Auge in Auge, ein Blick auf das Schuhwerk, ob das so funktioniert, fraglich. Die ersten Besucher heute ein Ehepaar um die 50. Mit sportlichen „Sneakers“ an den Füßen, es geht um Widerstandsfähigkeit, um das Bewusstsein, dass Freiheit immer auch ein Weg ist. Sie wissen, wohin sie wollen, denke ich.
Neben vielen Paaren um die 60+ heute, eine Familie mit nicht schulpflichtigen Kindern mit einfachen Schuhen, wie man sie auf der Straße trägt. Nach dem Motto, am Strand ohne Schuh war es schöner. Dafür gab es hier was Süßes und zu Trinken. Der erste Tag, ein Tag der Ausländer. z. B. ein Paar aus Mechelen in Belgien, eine sportliche Frau mit Hund in Wanderschuhen aus dem österreichischen Tirol und ein Paar aus Groningen in Holland.
Als letzte an diesem ersten Tag gönnen sich Vater und Sohn mit „Adidas-Schuhen“ in der Kapelle eine Pause. Man sieht und spürt, sie haben sich etwas an Km- Strecke vorgenommen das richtige Schuhwerk dazu, sportlich, praktisch gut.
27.06.2025 Freitag– Würde in Respekt
Der Respekt im Alltag als Ausdruck unserer Würde
Im alltäglichen Umgang anderen Personen mit Höflichkeit und Achtung zu begegnen, unabhängig ihrer Herkunft oder ihren persönlichen Ansichten. Ein einfaches Beispiel hierfür ist das Anstehen in einer Warteschlange, ohne sich vorzudrängeln oder andere zu bedrängen. Erfahrungen bei einem Einkauf im „Edeka“-Laden des Ortes bevor es hinauf zu „Maria Meeresstern“ geht. Schade, ich habe keinen der drei Könige aus der Kapelle dabei, wäre gutes Anschauungsmaterial dazu, wie man respektvoll miteinander umgeht.
Die Kirche ist wieder geöffnet, der Strandkorb zurechtgerückt.
Die Gruppe um die 60+ ist heute besonders stark vertreten, darunter viele „Reed Wing Ranger“ Träger. Langsam werde ich zum Schuh-Spezialisten. Diese Schuhe sagen, ich bin bereit für Neues, aber ich renne nicht- ich gehe mit Würde. Das zeigen ihre Träger auch!
Menschen aus anderen Ländern heute: Eine Mutter aus Palästina, die ihren Sohn besucht, der in Berlin lebt. Sie formuliert nicht nur eine Fürbitte für den Gottesdienst am Samstag. Weiter Paare aus Polen, Österreich und Dänemark.
Besonderer Besuch an diesem zweiten Tag, war ein ganzes Rudel, bestehend aus 5 Hunden unterschiedlicher Rassen und 3 Menschenkindern.
Zu guter Letzt noch ein Highlight, eine Gruppe von 8 Personen aus unterschiedlichen Gegenden Norddeutschlands, unter ihnen ein ehrenamtlicher Kantor der evangelischen Kirche in Kiel. Dieser brachte zu meiner und anderer Gäste Freude, einige Orgelstücke zu Gehör. Still werden und genießend zuhören, danke dafür.
28.06.2025 Sonnabend– Würde bei Taufe und Gottesdienst
Empathie: ein Schlüssel für uns, Würde zu zeigen
Empathie die Fähigkeit, sich für die Gefühle und Gedanken anderer im Alltag zu interessieren. Wir zeigen, dass uns die Erlebnisse und Emotionen unserer Mitmenschen nicht gleichgültig sind. Nicht zu unterschätzen ist auch die aktive Anteilnahme am Leben anderer.

Heute muss ich die Kirche nicht selbst öffnen, Pfarrer Bernhard Scholtz und unsere Kirchenmusikerin Rea Böhme sind schon vor Ort. Eine Taufe steht an, getauft wird die kleine Leonora aus Lauterbach. Alle Anwesenden ob zur Taufgesellschaft gehörig oder Zufallsgäste werden, emotional einfach mitgenommen.
Beim Schuhwerk sind wir heute in dieser Gruppe bei edlen Lederschuhen und teilweise High Heels. Ihre Botschaft: „Ich nehme mich und das Leben ernst – aber bitte mit Stil, zumal bei diesem Anlass.“ Man spürt die Würde schon im Schritt.
Aber heute keine fremdländischen Gäste, jedenfalls hat es niemand bekundet, die Altersgruppe 50-60+ überwiegt wieder bei den restlichen Besuchern, als Paare sowie auch als Einzelpersonen.
Heute ist ab 16:00 Uhr Beichte möglich zur Erlangung des Ablasses im „Heiligen Jahr“.
Um 17:00 Uhr beginnt der Vorabendgottesdienst mit Pfarrer Scholtz, Frau Schubert ein Selliner Gemeindemitglied, bemüht sich Lesungen und Fürbitten an Gäste und Einheimische zu verteilen. Auch ein Erlebnis, so ein Insel-Gottesdienst.
In diesem zeigen die Inselkatholiken Interesse (selbstformulierte Fürbitten) an den Sorgen und Freuden unserer Mitmenschen, vermitteln ihnen das Gefühl, wertvoll und geachtet zu sein. Dies gilt besonders in Zeiten der Not, wo empathisches Verhalten Trost spenden und menschliche Bindungen stärken kann.
29.06.2025 Sonntag– Würdige den Tag
Im persönlichen Bereich: Für einen Katholiken sollte der Sonntag der Tag des „Herrn“ sein! Versuchen Wir:
- Zuzuhören und empathisches Reagieren auf die Sorgen und Nöte anderer.
- Bewusster umzugehen mit den eigenen Worten und Taten, um andere nicht herabzuwürdigen oder zu kränken.
- Vermitteln wir Werten wie Toleranz, Respekt und Mitgefühl an die nächste Generation.
Versuchen wir einen Sonntag zu feiern und zu gestalten, in der sich jeder Einzelne wertgeschätzt und respektiert fühlt, auch in dieser kleinen Kirche „Maria Meeresstern“. Wieder ist die Mehrzahl der Besucher Einzelpersonen und Paare von 50-60+.
Aus dem Rahmen fällt heute eine Mutter mit zwei schon jugendlichen Kindern. Alle „Barfußschuhe“ tragend. Soll wohl heißen, unsere Freiheit beginnt dort wo Konventionen zu stören beginnen, einfach unabhängig frei Gehen, dahin wo uns unsere Füße tragen.
An Menschen aus der Ferne, machen heute zwei Paare aus Schwyz in der Schweiz bei uns Station, sie schenken uns ein paar Zeilen in „Schwyzer Dütsch“. Mal schauen, wer das Übersetzen kann.

Einen schönen Abschluss findet dieser Sonntag mit dem Besuch von unserem gerade frisch geweihten Diakon Dennis Jonneilys Castillo Jimenez, der alle seine Gäste aus der Heimat Santo Domingo mitgebracht hat. In einer Runde von fast 20 Personen feiern wir gemeinsam eine Sonntag-Abend Vesper. Welch ein stimmgewaltiger Klang. Wir danken Gott für diesen Tag. Ich bin dabei nur stiller Zuhörer und Genießer.
30.06.2025 Montag– Würdefreie Entspannung
Zeit nach dem späten Frühstück am „Freien Montag“ über die drei knoblauchschen Könige in Sellin intensiver nachzudenken. Einige Zeit habe ich die drei betrachtet und über sie nachgedacht. Für mich sind diese drei kantigen Selliner Holzfiguren, der König und die zwei Königinnen, Geschwister. Da ist der große ältere Bruder, der alles überragt und mit wachen Augen die Umwelt beobachtet. Nichts soll seinen beiden kleinen Schwestern an Leid geschehen, er ist da, solches abzuwenden. Er trägt seine Krone mit Stolz, denn er weiß, was er kann und was von ihm erwartet wird.

Seine beiden Schwester- Königinnen unterschiedlich in Größe und Habitus. Die etwas Größere mit der fünfzackigen Krone verkörpert Selbstsicherheit, aber mit Höhen und Tiefen. Sie weiß, was sie kann und wo sie sich einbringen soll.
Die Kleine ist ein Allrounder mit ihrer runden Krone vermittelt sie Zusammenhalt und Gemeinsamkeit gute und schlechte Zeiten gemeinsam zu bewältigen ist ihr wichtig. In ihr erwacht der Teamgeist und schweißt die drei in ihrer Unterschiedlichkeit mit je ihrer eigenen Würde zusammen.
Montag, der freie Tag ist zum Entspannen da. Das Wetter ist prima, so mache ich mich auf den Weg zu Selliner Hafen. Weiter geht es in Richtung des Ortes Altensien mit Halt an der Bockwindmühle dort. Die Wanderung führt weiter am See entlang bis nach Moritzdorf. Hier wird man mit dem Ruf: „Fährmann hol über“ über den Zufluss der „Baaber Rinne“ mit einem Boot (Fahrräder sind auch möglich) nach Baabe-Bollwerk übergesetzt. Zum abendlichen Abschluss dann in der kleinen evangelischen Kirche in Baabe ein großartiges herzerwärmendes Mitmachkonzert der Stralsunder Gruppe „Querbeet“, mit bekannten Gesichtern wie Albrecht Mantei, Matthias Grieger und Matthias Reikowski. Als vierter ist Burkard Schmidt mit von der Party. Danke für diesen bewegenden Ausklang meines freien Tages.
01.07.2025 Dienstag– Integration mit Würde
Integration und Inklusion im sozialen Umfeld
Die Achtung der Menschenwürde findet auch in der Förderung von Integration und Inklusion ihren Ausdruck. In einem inklusiven Umfeld wird Vielfalt geschätzt und jeder hat die gleichen Möglichkeiten, sich zu entfalten. Beispiele hierfür sind barrierefreie Zugänge in öffentlichen Gebäuden für Menschen mit Behinderungen oder die Bereitstellung von Dolmetschern für Gehörlose bei amtlichen Terminen. Solche Maßnahmen sind ein Bekenntnis dazu, dass alle Menschen gleichwertig sind und das Recht haben, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Der Afrika-Kreis unserer Gemeinde in Stralsund macht es in seiner Präsentation in der Kirche auch deutlich.

Integration bedeutet auch, Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu akzeptieren und ihnen zu helfen, sich in der Gemeinschaft zurechtzufinden. Dies kann durch gemeinschaftliche Veranstaltungen, interkulturelle Projekte oder Sprachkurse erreicht werden. Durch die aktive Einbindung dieser Personen wird nicht nur deren Würde geachtet, sondern auch der soziale Zusammenhalt gestärkt.
Der Monat hat gewechselt, wir haben Juli. Neben der schon beschriebenen Altersgruppe zwischen 50 und 60+ sind heute mehr Familien mit Kindern unterwegs, in einigen Bundesländern haben die Schulferien begonnen. Viele von ihnen sind Sandalenträger, oft „Birkenstock“. Ich entnehme daraus, wir sind unkonventionell, natürlich und atmen auch ein bisschen durch ihre Füße.
Ein junges Paar ist heute aus Rumänien nahe der ukrainischen Grenze hier zu Besuch. Sie wollen mal Urlaub machen ohne Angst und Stress. Ihre Anliegen machen sie klar in selbstformulierten Fürbitten. Möge der Krieg endlich aufhören.
Noch erwähnenswert für diesen Tag zwei junge aufgeschlossene Männer, die nach einer Stille im Gebet etwas in das am Ausgang liegende Tagebuch schreiben. Dort steht „Funkspruch“ und dann gibt es nur Morsezeichen. Ich hoffe das unser Rügen-Diakon Werner Ross uns diese Zeichen entschlüsseln wird (hat er doch als Funker beim Bund gedient).
02.07.2025 Mittwoch– Würdevoller Abschluss
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Menschenwürde im Alltag allgegenwärtig ist. Tägliche Gesten der Höflichkeit, Respekt im Umgang miteinander und das Einstehen für die Rechte anderer sind konkrete Beispiele dafür, wie wir Würde im Kleinen wahren können. Es liegt an uns allen, in unserem Wirkungskreis den Wert der Menschenwürde hochzuhalten und weiterzutragen. Denn jeder Beitrag zählt, um eine Gesellschaft zu formen, in der wir alle mit Würde leben können.
Auch das Offenhalten unserer Kirchen in unserer Pfarrei „Sankt Bernhard“ gibt uns reichlich Möglichkeit dazu.
Heute in der Früh ist die Kirche „Maria Meeresstern“ schon offen. Unser Hausmeister Christian Uhlemann in Arbeitsschuhen, er hat Reparatur und Wartungsarbeiten durchzuführen. Hier heißt es Sicherheit geht vor Ästhetik. Er weist mich darauf hin, die Glastür der Kirche doch geschlossen zu halten. Die sonst eintretende Feuchtigkeit bekommt dem Gebäude nicht gut. Ich halte mich ab jetzt daran, was meine Nachfolger auch tun sollten.
Die schon so oft erwähnte Altersgruppe ist auch heute am stärksten vertreten. Dann ein Zwillingspaar, Franziska und Katharina aus Dresden, nur unterscheidbar durch unterschiedliche Rockfarbe und andere Stirnbänder. Über ihre Schuhe bewahre ich Stillschweigen.
Besucher aus anderen Ländern gab es nicht, dafür schauten Honeckers, Sibylle und Frank aus dem Saarland vorbei. Verwandtschaftliche Beziehungen zu besagtem Namensvetter sind ihnen nicht bekannt, eventuell vor etlichen Generationen.
Ab 17:00 Uhr ist wieder Beichte möglich, Pfarrer Johannes Schaan hält sich bereit.
In der Kapelle „Maria Meeresstern“ gehen nun die Lichter aus, ab Morgen werden andere für die Besucher mit Freude und Begeisterung da sein. Ich wünsche allen Nachfolgern beim Offenhalten der Kirche gute Begegnungen in Würde und Gelassenheit mit immer einem Schuss Humor.
Das letzte Wort an die Verantwortlichen im Tourismuspastoral, ich könnte mir „Maria Meeresstern 3,0“ vorstellen.
Roland Steinfurth
Pfarrei Sankt Bernhard
Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit Stralsund
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