10/11/2025 0 Kommentare
Visitation der Pfarrei durch Erzbischof Koch
Visitation der Pfarrei durch Erzbischof Koch
# Bericht

Visitation der Pfarrei durch Erzbischof Koch

"Ich hoffe, du freust dich schon auf uns." So begann die Email von Markus Weber, dem Bereichsleiter des Bereichs Pastoral-Sendung im EBO, einen Tag vor Beginn der geplanten Visitation unseres Erzbischofs Dr. Heiner Koch vom 6. bis 9. November 2025 in unserer Pfarrei. Mindestens genau so groß wie die Freude über den Besuch war auch meine Sorge und Aufregung. Es waren ja faktisch drei Großereignisse, die bevorstanden. Neben der Visitation waren das der Festgottesdienst und das Fest zum Jubiläum "250 Jahre katholische Gemeinde in Stralsund und Vorpommern" und die Feier der Firmung. In mir waren viele Fragen. Ist alles gut vorbereitet? Wird das alles auch gut gehen? Werden wir den eng getakteten Zeitplan einhalten können? Wie werden die Begegnungen mit so vielen Menschen und in den Einrichtungen verlaufen? Werde ich das alles schaffen?
Ein Tag nach diesen intensiven vier Tagen der Visitation ist meine Freude übergroß. Natürlich auch, weil es geschafft und aus meiner Sicht sehr gut gegangen ist. Vor allem aber, weil es für mich ein Besuch Jesu war. Als ich heute Nacht wieder einmal nicht schlafen konnte, habe ich die Bibel in die Hand genommen und einfach aufgeschlagen. Und da hat mir der liebe Gott ein Stück aus dem Bericht der Fußwaschung aus dem Johannesevangelium geschenkt. Jesus sagt da zum Abschluss: "Wer einen aufnimmt, den ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat." Für mich hat sich in diesen Tagen dieses Wort Jesu erfüllt. Mit dem Erzbischof, Markus Weber und dem Fahrer Jens Heidekrüger, die die ganzen vier Tage in Pfarrhaus zu Gast waren, und mit allen, die zu den verschiedenen Gelegenheiten und Begegnungen dazukamen, kam Jesus ins Haus und mit ihm der, der ihn gesandt hat: Gott Vater.

Unser Erzbischof und seine Mitarbeiter waren ganz für uns da und haben sich vier Tage für uns klein und nahbar gemacht. Darin wurde nach meinem Empfinden das Beispiel greifbar, das Jesus seinen Jüngern mit der Fußwaschung gibt. "Der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat." Wie Jesus sich vor seinen Jüngern niederkniet und ihnen die Füße wäscht, haben unser Erzbischof und seine Mitarbeiter uns ihre Zeit und ihr Leben geschenkt, haben hingeschaut, zugehört und ohne Scheu vor Mühe und Anstrengung sowohl das Gute wie auch das weniger Gute im Leben und Alltag der Pfarrei, der Gemeinden und der Menschen, die da leben und wirken, wahr- und ernstgenommen. Wie der Erzbischof nicht nur in einer Predigt dieser Tage gesagt hat, hat sich für mich so sein Wort als echt erwiesen, dass unser Gott ein Gott ist, der mit uns geht, der da ist, der uns lieb, dem wir vertrauen können und der letztlich alles gut macht. Das hat mich sehr bestärkt und ermutigt. Das hat all meinem Mühen uns Sorgen, all meinem Straucheln und Versagen der letzten fünf Jahre einen tiefen Sinn gegeben. Dafür bin ich sehr dankbar.
Auch die Begegnung mit jedem einzelnen an den verschiedenen Orten unserer Gemeinden war ein großes Geschenk, weil es für mich immer Begegnung mit dem Herrn war. Ihre Anwesenheit und Ihr Engagement sind beeindruckend. Das ist auch dem Erzbischof aufgefallen, und er hat es oft zum Ausdruck gebracht. Leider konnte ich nicht mit jedem und jeder sprechen, wahrscheinlich habe ich auch den einen oder anderen übersehen, das bedauere ich. Dazu war leider nicht immer genug Zeit. Und doch war bei allen gemeinsamen Gelegenheiten des Gottesdienstes und des Festes die Freude spürbar. Das hat mich begeistert, wie es auch der Erzbischof zum Abschluss des Festaktes nach dem Theaterstück der Jugend gesagt hat. Es wird gar nicht möglich sein, allen einzeln zu danken. Denn es war ja eine lange Zeit der Vorbereitung und viel Arbeit nötig, damit alles so gut gelingen konnte. Ganz besonders bin ich allen dankbar, die seit fast über einem Jahr regelmäßig mitgedacht und -geplant haben. Ohne sie wäre gerade das Fest unseres Jubiläums nicht so schön gewesen. Ein großer Dank gilt auch allen Mitarbeitern der Pfarrei. Sie waren da, haben mitgedacht und -gemacht und auch so manche Überstunde nicht bedacht. Ihr seid ein großer Schatz. Danke für jede Hilfe und Unterstützung.
Ich möchte nun in einigen Stichworten und Sätzen die verschiedenen Stationen der Visitation skizzieren. Es wird bestimmt nicht vollständig sein, aber hoffentlich einen Einblick geben in die gute Erfahrung dieser dichten Tage.

Es begann alles am 06. November, dem Tag an dem vor 250 Jahren der schwedische König König Gustav III. (1771-1792) Pater Aegidius Dechene die Erlaubnis "zur Seelsorge derjenigen, die sich hier im Lande zur katholischen Kirche bekennen" gegeben hat. Für den Schweden ist es bis heute der "Gustav-Adolf-Tag", ein Gedenktag, der an den Tod von König Gustav II. Adolf in der Schlacht von Lützen im Jahr 1632 erinnert. Im Erzbistum Berlin feiern wir an diesem Tag das Fest der Kirchweihe der St. Hedwigskathedrale in Berlin. Es war für uns eine große Ehre, dass Erzbischof Heiner Koch mit uns die Hl. Messe nicht in Berlin sondern in unserer Kirche Maria Rosenkranzkönigin in Demmin gefeiert hat.
Erster Tag - Donnerstag

Besuch der Kirche Heilig Kreuz in Altentreptow. Erzbischof Koch segnet die Gemeinde mit der erst im Sommer 2025 wiedergefundenen Kreuzreliquie.

Beginn der Visitation mit der Begegnung mit dem Pastoralteam der Pfarrei in Demmin und gemeinsames Mittagessen.
Besuch des CariSatt-Ladens in Demmin. Begegnung mit der Regional- und Hausleitung der Caritas für das Erzbistum Hamburg e.V.
Besuch mit Austausch beim Bürgermeister der Stadt Demmin, Thomas Witkowski.
Austausch mit den Religionslehrkräften, die in unserer Pfarrei tätig sind, und Personalgespräche.

Feier der Hl. Messe und Begegnung in der Kirche Maria Rosenkranzkönigin in Demmin.

Besuch der Kirche St. Jakobus in Grimmen.

Begegnung und Austausch mit dem Kirchenvorstand der Pfarrei in Stralsund.
Zweiter Tag - Freitag
Besuch des Caritas Regionalzentrums Stralsund, Gespräche mit der Regionalleitung und Mitarbeitern.

Besuch der Flüchtlichgsunterkunft auf dem Dänholm und Gespräch mit der Leitung von den Malteserwerken (Dänholm) und dem Malteserhilfsdienst.

Besuch der Kita Marienkrone in Stralsund mit Kinderkatechese und Gespräch mit der Leitung und Hedikitas.

Besuch des Seniorenzentrums St. Josef und Gespräch mit der Leitung.

Mittagessen in St. Josef
Gespräch mit der Verwaltungsleitung und dem technischen Personal
Kaffeerunde mit den Ruheständlern, die in unserer Pfarrei leben.

Festmesse zum Jubiläum "250 Jahre kath. Gemeinde in Stralsund und Vorpommern in der Kulturkirche St. Jakobi mit anschl. Festakt und Begegnung.

Theaterstück "Das Licht von Stralsund", das die Geschichte der Gemeindebildung in Stralsund im 18. Jahrhundert darstellt, aufgeführt von der Jugend der Pfarrei.

Begegnung und Gemeinschaft bei Speis und Trank.
Dritter Tag - Samstag

Sichtung der Matrikelbücher der Pfarrei
Begegnung mit Vertretern der Ökumenischen Pilgerinitiative Vorpommern e.V. in der Kulturkirche St. Jakobi in Stralsund.
Hl. Messe mit Spendung des Sakramentes der Firmung für 19 Jugendliche und drei Erwachsene unserer Pfarrei in St. Jakobi in Stralsund.

Begegnung mit den Firmlingen.

Personalgespräche und Begegnung mit den Ehrenamtlichen der Lazarusdienste in Stralsund.
Begegnung und Austausch mit dem Pfarreirat der Pfarrei mit gemeinsamen Abendessen.
Vierter Tag - Sonntag

Besuch des katholischen Friedhofs am Frankendamm in Stralsund.

Besuch der Begrägniskirche Herz Jesu in Garz.

Besuch der Wallfahrtskirche Maria Meeresstern in Sellin.

Hl. Messe zum Abschluss der Visitation in der Kirche Stella Maris in Binz.

Begegnung nach der Hl. Messe beim Stehcafe, organisiert vom Afrikakreis und der Tourismusseelsorge.

Besuch der Kirche St. Bonifatius in Bergen.

Abschlussgespräch mit dem Pastoralteam und gemeinsames Mittagessen.

Besuch der Kirche Maria Trösterin der Betrübten in Barth und Begegnung mit dem Bürgermeister der Stadt und der Gemeinde.

Besuch der Kirche St. Michael in Zingst.
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