02/07/2024 0 Kommentare
Der Stand der Dinge
Der Stand der Dinge
# Bericht
Der Stand der Dinge
„Wie geht es Ihnen und was machen Sie jetzt eigentlich?“ – das wurde ich von einigen Gemeindemitgliedern gefragt. Auf Anfrage und Bitte vom Pfarrer Schaan möchte ich Ihnen auf diesem Weg mitteilen wie es mir zurzeit geht und wie man so schön sagt: „Der Stand der Dinge ist.“
Am 27. Juni letzten Jahres habe meine Zelle (Zimmer) im Kloster in Wechselburg bezogen und mein Leben im klösterlichen Alltag konnte beginnen. Es hat schon eine Weile gedauert bis ich auch innerlich angekommen bin. Denn der Abschied aus der Pfarrei und den Menschen ging und geht mir schon noch sehr nach und es wird auch wohl auch alles noch seine Zeit brauchen.
Und so gab es eine Zeit, in der mir eigentlich ganz klar war, dass wird nicht mein weiterer Weg sein. Ich werde dem Bischof sagen, dass ich ihm nach der Freistellung wieder zur Verfügung stehe.
Doch mit der Zeit wurde diese klare Meinung immer unsicherer und so wurde ab Mitte Oktober etwas Anderes deutlich und das drückte sich in dem Gedanken aus: „Es ist gut, dass Du jetzt hier bist. Nicht mehr und nicht weniger.“ Und so fuhr ich Anfang November nach Ettal und konnte hier eine Zelle beziehen. Ende November hatte ich einen Termin bei unserem Erzbischof. Bei diesem Gespräch bat ich darum, mich weiter freizustellen, um prüfen zu können, wo der Weg meiner Gott-Suche weitergehen kann. Der Erzbischof stimmte zu und machte mir auch Mut, diesen Weg weiterzugehen. So wurde ich am 19.12. im Refektorium des Klosters in Ettal im Kreise der Brüder offiziell als Postulant aufgenommen.
Am 20.02., dem Tag meiner Einkleidung, wurde ich im Kapitelsaal in Anwesenheit alle Mönche vom Herrn Abt gefragt: „Lieber Andreas, was erbitten Sie?“ Meine Antwort lautetet: „Gottes Barmherzigkeit und die Aufnahme in ihre brüderliche Gemeinschaft.“ Es folgte ein Text aus der Regel des Hl. Benedikt, eine Ansprache des Herrn Abtes und dann wurde ich gefragt: „Lieber Andreas! In Gegenwart aller Mönche frage ich Sie: Sind Sie bereit, in unserer Gemeinschaft Gott zu suchen und Ihre Berufung zum Mönchsleben zu erproben?“ Darauf gab ich die Antwort: „Im Vertrauen auf Gottes Hilfe bin ich dazu bereit.“ Damit wurde ich als Novize in die Gemeinschaft aufgenommen.
Mir wurde der Habit angezogen, die Gemeinschaft erfuhr vom Abt meinen neuen Namen „Pater Joseph“ und mir wurde die Regel des Hl. Benedikt übergeben. Dann zogen wir aus dem Kapitelsaal in die Kirche zur Vesper. Dieses Noviziat wird nun etwa ein Jahr dauern. Es wird eine Zeit sein, in der ich das klösterliche Leben erprobe und sehe, ob ich hier auf meiner Gottsuche weiter gehen kann.
Es steht mir in diesem Jahr frei jederzeit zu gehen. Aber auch die Gemeinschaft prüft, ob ich für diesen Weg in dieser konkreten Gemeinschaft geeignet bin.
Liebe Gemeinde, die Gemeinschaft und natürlich auch ich brauche das begleitende Gebet, damit ich durch den Geist Gottes erfahren kann, ob mich Gott auf diesem Weg haben will. Wenn das eine oder andere Gebet aus der Gemeinde mich begleitet, bin ich sehr dankbar dafür. Seien Sie versichert, dass ich Sie alle auch mit all Ihren Anliegen immer wieder mit vor Gott trage, gerade in diesen herausfordernden Zeiten spüren wir alle, dass es ohne Gottes Begleitung und Barmherzigkeit nicht geht. Wenn jemand persönliche Gebetsanliegen hat, dann bitte mir mitteilen, nehme diese dann gerne auch immer wieder mit vor Gott.
Danke, besonders Pfarrer Johannes Schaan, dass ich hier an dieser Stelle ein wenig von mir berichten durfte.
Mit frohen Grüßen
Ihr Pater Joseph
Falls jemand Näheres wissen will, hier meine Adresse, unter der ich erreichbar bin, oder auch meine Mailadresse: pfarrer.sommer@freenet.de, bin aber nicht so regelmäßig am PC, weshalb die Antwort manchmal etwas dauern kann.
Benediktiner Abtei Ettal
Pater Joseph Sommer
Kaiser–Ludwig-Platz 1
82488 Ettal
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