02/07/2024 0 Kommentare
10-jähriges Kirchweihfest der Kirche „Stella Maris“ in Binz
10-jähriges Kirchweihfest der Kirche „Stella Maris“ in Binz
# Pressemitteilung

10-jähriges Kirchweihfest der Kirche „Stella Maris“ in Binz
Am 8. Januar 2021 feiert die katholische Gemeinde auf Rügen das 10-jährige Kirchweihfest der Kirche „Stella Maris“. Wegen der Corona-Bedingungen werden es nur kleine Feste sein. Ein Gottesdienst wurde mit Propst Dr. Arnd Franke gefeiert, der in der Bauphase Pfarrer der zuständigen Pfarrei war. Mit viel Engagement und klugen Ideen hat er die Baumaßnahme begleitet.

Am Sonntag wird es im Anschluss an den Gottesdienst die Möglichkeit geben, über einen Beamer Fotos der alten Kapelle, der Bauarbeiten, der Kirchweihe und des Besuchs der Bundeskanzlerin Angela Merkel anzusehen.
Die ursprüngliche Kapelle „Stella Maris“ am Klünderberg in Binz war viel zu klein, um alle Gottesdienstbesucher zu fassen. Auf dem Vorplatz standen Stühle und Bänke, die zu jedem Gottesdienst auf- und abgebaut werden mussten. Über eine Beschallungsanlage wurde die Eucharistiefeier ins Freie übertragen. Seit 2011 ist dies nun Geschichte. Am 8. Januar 2011 weihte der damalige Erzbischof von Berlin Georg Kardinal Sterzinsky die vergrößerte Kapelle Stella Maris in Binz.

Ein langer Weg von den ersten Planungsgedanken bis zur Ausführung fand nun sein Ende. Seit 1995 bemühte sich die damals noch selbständige Kuratie Stella Maris in Binz um eine Verbesserung der baulichen Situation für die zunehmende Anzahl an Gottesdienstbesuchern. Mehrere Planentwürfe wurden erarbeitet. Es wurde geplant und wieder verworfen, bis dann ein funktionaler und in den Kostenrahmen passender Entwurf vorlag. Nach der langen Phase der Geldbeschaffung mit der Unterstützung von vielen Menschen konnte im Mai 2009 der erste Spatenstich erfolgen. Kardinal Sterzinsky wertete den Baubeginn als ein Zeichen der Hoffnung. Am 5.September 2009 erfolgte zur Marienwallfahrt die Grundsteinlegung durch den Weihbischof Matthias Heinrich.
Es ist ein architektonisches Schmuckstück entstanden. Der Entwurf stammt von Burkhardt Eriksson, einem Stralsunder Architekten. Die vorhandene Kapelle aus dem Jahre 1925 wurde erhalten und mit neuen Funktionen ausgestattet. In den alten Kapellenraum schiebt sich der Kapellenneubau. Dieser setzt sich als markanter ovaler Solitär in Form eines Tropfens von der Architektur der Umgebung ab und teilt die alte Kapelle in 2 Bereiche. Im westlichen Teil befinden sich das Beichtzimmer und der Technikraum. Auf der anderen Seite liegen das Foyer und die Sakristei. Der alte Giebel der Eingangsseite blieb ebenfalls erhalten. Mit der alten Kapelle ist auch ein Stück Identität der kleinen Ortsgemeinde erhalten geblieben.
Ziel und Absicht des Architekten war es den Neubau als solches zu zeigen. Eriksson hat sich der Metapher des Tropfens bedient. Die Sprache der Liturgie hat ihren glaubwürdigen Ausdruck in der Sprache der Architektur und Kunst gefunden. Das Symbol des Wassers direkt an der Ostsee zu benutzen liegt sehr nahe und ist sehr bewusst gewählt worden.
Der Erweiterungsbau wurde in Holzbauweise ausgeführt. Die äußere Beplankung erfolgte mit weißen Trespa-Schichtstoffplatten. Es wurde ein geneigtes Kegeldach ausgebildet. Die Belichtung erfolgt durch einzelne senkrechte Lichtschlitze und ein umlaufendes Fensterband. 190 Gottesdienstbesucher finden hier auf Bänken Platz.
Für die Innenraumgestaltung hatte die Gemeinde mehrere Teilnehmer mit der Erarbeitung eines Gestaltungskonzeptes beauftragt. Nach der Entscheidung einer Jury wurde Evelyn Körber mit der weiteren Entwurfsbearbeitung und der Realisierung beauftragt.

Die Gemeinde, die sich zum Gottesdienst zusammenfindet, besteht zum größten Teil aus Gästen, also einander fremden Menschen. Diese Tatsache und auch der eigenwillige Grundriss der Kapelle waren für Körber Gründe, den Raum zu zentrieren. Alle versammeln sich um den Altartisch und bilden sichtbar die Gottesdienstgemeinschaft. Der Altar, Ambo und Gabentisch sind aus Gotlandstein gefertigt, einem für den Ostseeraum charakteristischen hellgrauen Kalkstein. Der vorhandene Tabernakel wurde restauriert und vor einem großen gläsernen Kreuz, das an eine Monstranz denken lässt, aufgestellt. Der Fußboden und die Altarinsel wurden mit großformatigen Anröchter Grünsandsteinplatten belegt.
Der Entwurf für die Außenanlagen stammt vom Ingenieurbüro Küchler GmbH.
Finanziell wurde die Kirchengemeinde vom Bonifatiuswerk, vom Bistum Berlin und vom Land Mecklenburg-Vorpommern, das eine Zuwendung nach der Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung gewährte, unterstützt.
Die Gemeinde bedankt sich bei allen, die uns bei der Baumaßnahme in Wort und Tat, durch ihr Gebet und durch finanzielle Hilfe unterstützt haben und es auch jetzt noch tun, damit das Gebäude auch in der Zukunft zum Lobe Gottes genutzt werden kann.
Norbert Diener
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