02/07/2024 0 Kommentare
Sonderfriedensgebet „Werftanlage“
Sonderfriedensgebet „Werftanlage“
# Pressemitteilung

Sonderfriedensgebet „Werftanlage“
„Viele sind frustriert und fühlen sich verarscht. Auch von der Politik mit ihren ewigen Versprechungen, ohne konkrete Taten“ – mit diesen Worten zitiert die Ostseezeitung einen Arbeiter der MV Werften in Stralsund. „Es sind deftige Worte“, kommentierte Pastor Christoph Lehnert diese und ähnliche Aussagen rund um die möglichen Entlassungen beim Sonderfriedensgebet in der Stralsunder Marienkirche.
„Man hat gesagt, die Werft in Stralsund muss bleiben – unaufgebbar.“ Viele Subventionen seien gezahlt worden, jetzt stünden die Existenzen hunderter Familien auf dem Spiel. Immer wieder bezieht sich Lehnert auf eine Passage aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Jesaja, das zuvor gelesen wurde. „Ja, siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde“ hieß es da, das sei eine „großartige Vision“. Diese werde durch die harte Realität kontrastiert. Wäre es besser, alles kaputt gehen zu lassen und ganz neu anzufangen? Es seien viel geredet, viel gesprochen worden, nur gehalten davon werde wenig. Würde es mit neuen Menschen, neuen Erden besser gehen?
Jesaja sagt weiter: „Ich werde über Jerusalem jubeln und frohlocken über mein Volk.“ Auch die Werftmitarbeiter, führt Pastor Lehnert weiter aus, gehörten zu Gottes Volk! Alle, die dort arbeiten, die mit ihren Betrieben am Schiffbau weiterarbeiten. Nie wieder wolle Gott Weinen, Klagen hören. Dies bedeute einen Auftrag dazu, ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen, Planungssicherheit herzustellen – „ein Leben, dass auch – Ja! – Genuss ist“.
Kirche könne keine Arbeitsplätze schaffen, könne die Regeln des Marktes nicht verändern. Aber „wir wollen, dass es allen Menschen gut geht“ – auch in Stralsund. Zusammenhalten, gegenseitiger Einsatz, dazu sei die Kirche bereit. Es ginge dabei nicht um das Urteilen, sondern um das Spenden von Trost und darum, dass sich die Menschen nicht alleine fühlen. „Wenn Hilfe notwendig ist, dann werden diese alle hier finden!“, schließt Pastor Lehnert seine bewegenden Worte und leitet über in das Friedensgebet: „Herr, gib uns Deinen Frieden!“
Das ökumenische Stralsunder Friedensgebet findet jeden ersten Montag im Monat um 19:00 Uhr in der Stralsunder Marienkirche am Neuen Markt statt. Dazu laden die die evangelischen Gemeinden Stralsund gemeinsam mit der katholischen Gemeinde „Heilige Dreifaltigkeit“ Stralsund ein. Zu besonderen Anlässen gibt es weitere Gebetstreffen. Der nächste reguläre Termin ist am 7. Dezember und wird erneut die Situation rund um die MV Werften besonders in den Blick nehmen.
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