02/07/2024 0 Kommentare
Von der Küste in die Berge
Von der Küste in die Berge
# Jugend
Von der Küste in die Berge
"Wir waren alle sehr stolz auf uns", sagt Antonia, "es war ein unglaubliches Gefühl, als wir oben auf dem Berg standen und gemeinsam am Gipfelkreuz gegessen haben.“ Vorausgegangen war eine Bergwanderung von 790 auf 1683 Meter, hinauf auf die Brecherspitz. Von dort aus konnten die Katholischen Küstenkinder Vorpommern (KKV) endlich wieder den Horizont sehen. Aber nicht nur den: Auch der Schliersee, der Spitzingsee und sogar der Tegernsee waren gut zu erkennen.
Viel wichtiger als die Aussicht war aber das Erfolgserlebnis: Nicht nur die knapp 900 Höhenmeter bergauf geschafft zu haben, sondern vor allem die letzten Meter über den Grat: „Es war spannend, über den Bergkamm zu gehen“, beschreibt Justus das Abenteuer. Auch Johannes erinnert sich besonders an die Brecherspitz und beschreibt die Wanderung als „Erlebnis“, wobei besonders die Wanderung über den „schmalen Felsen“ seinen Mut herausgefordert hat. Patrik meint: „Ich gebe zu, der Berg war sehr anstrengend zu besteigen, aber für die Aussicht hat es sich auf jeden Fall gelohnt!“
"Das Gefühl, oben zu sein, war unbeschreiblich", ergänzt Sarah: "Die schöne Aussicht vom Berg und der leckere Kaiserschmarrn waren ein guter Abschluss" - oder wie Moritz es ausdrückt: "Es hat mir Spaß gemacht, meine Grenzen auszutesten, um auf den Berg zu kommen und dann mit Kaiserschmarrn belohnt zu werden". Denn Kaiserschmarrn gab es zur Belohnung für alle in der Oberen Firstalm. Die Kellner staunten und freuten sich über die Bestellung von gut zwei Dutzend Portionen auf einmal.
Erste Erfahrungen mit dem Bergwandern machten die Küstenkinder bereits am Vortag, als sie den Gipfel des 1838 Meter hohen Wendelsteins bestiegen. Einen Teil des Aufstiegs bewältigten sie mit der Seilbahn - für manche war es das erste Mal auf einem Berg. Da der Gipfel am Vormittag in dichten Nebel gehüllt war, ging es unter Tage in die Wendelsteinhöhle auf rund 1700 Metern Höhe. Die engen Gänge inmitten von Tonnen von Wettersteinkalk beeindruckten ebenso wie der schneebedeckte natürliche Höhleneingang. Gegenüber der Höhle steht auf einer kleinen Anhöhe das Kirchlein Patrona Bavariae, die höchstgelegene Kirche Deutschlands, die der Muttergottes geweiht ist. Dank der extra angereisten Mesnerin aus Brannenburg konnten die Küstenkinder dort am Himmelfahrtstag eine heilige Messe feiern.
Danach hatte sich der gröbste Nebel verzogen und dem Aufstieg zum Wendelsteiner Gipfelkreuz stand nichts mehr im Wege. Auf dem Weg zurück ins Tal gab es „sozusagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Gondel“, beschreibt Johann das ungleiche Rennen der beiden Gruppen: Der eine Teil fuhr mit der Gondel zurück, der andere legte die 1.000 Höhenmeter zur Talstation zu Fuß zurück: „Es war unheimlich anstrengend, den Berg hinunter zu laufen, aber als wir unten an der Station saßen und völlig geschafft waren, war ich einfach nur froh, dass ich mitgegangen bin“, beschreibt Klara den Abstieg. Nicht zuletzt konnten so auch die Tier- und Pflanzenwelt der Berge sowie die Infrastruktur für den Sommer- und Wintertourismus erlebt und reflektiert werden.
Nach zwei anstrengenden Tagen in den Bergen folgte ein eher entspannter Tag in München. Der begann mit Kultur: Die Küstenkinder schlenderten durch die Ausstellungen der Pinakothek der Moderne und betrachteten Originale von Künstlern wie Pablo Picasso, Lyonel Feininger oder Gerhard Richter.
Überraschend für viele war es, Kunst in alltäglichen Gebrauchsgegenständen zu entdecken: Sei es in Form des Designs von Spielkonsolen oder in der Sonderausstellung über das Fahrrad als Kunst- und Designobjekt. Auf die Kultur folgte ein erster Eindruck von der Geschichte und Architektur Münchens: Von der Leopoldstraße ging es über die Feldherrnhalle und die Theatinerkirche zur Marienstatue auf dem Marienplatz. An der Asamkirche endete die kleine Stadtführung - jetzt war Zeit, München in Kleingruppen zu erkunden. Um 18 Uhr feierten alle Küstenkinder die Heilige Messe in der Münchner Jesuitenkirche St. Michael. Sie durften im Chorgestühl Platz nehmen, was ein außergewöhnliches Erlebnis war.
Nach drei intensiven Tagen in Bayern traten die Jugendlichen am frühen Sonntagmorgen die Rückreise an die Ostsee an. „Es war eine entspannte Fahrt, bei der man sehr gut den Kopf frei bekommen hat“, resümiert Leonard. Julia bewertete die Chance, sich selbst zu beweisen „und dabei Ängste zu überwinden, mit der Unterstützung von tollen Menschen“ als positiv. Lea erinnert sich an „ein sehr verrücktes Wochenende mit vielen verschiedenen Eindrücken, an das ich mich noch lange erinnern werde“. Linn bestätigt, wie schön es war, „neue Leute besser kennen zu lernen und mit ihrer Unterstützung über mich hinauszuwachsen“. Ähnlich äußern sich Theresa Z. und Melina, die sich zusätzlich über die „Chance, ein anderes Bundesland kennenzulernen“ freuen.
Theresa S. war „sehr glücklich“, als „wir oben auf dem Berg waren“. Josephine möchte sich bei allen bedanken, „die dabei waren, für die schöne Zeit und die gemeinsamen Erinnerungen. Ob es der Gottesdienst in der höchstgelegenen Kirche Deutschlands war oder einfach nur das gemeinsame Wandern, man hatte einfach bei allem viel Spaß und tolle Gespräche“. Philipp meint: „Die Fahrt nach Bayern war eine tolle Idee, dadurch sind die katholischen Küstenkinder noch mehr zusammengewachsen, weil wir unsere Köpfe öfter mal zusammengesteckt haben. Ich hoffe, dass wir bald wieder einen Ausflug machen. Sarah fasst zusammen: „Es war eine sehr schöne Fahrt mit vielen tollen Eindrücken und abwechslungsreichen Erlebnissen. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit euch fahren durfte, nette Leute kennengelernt und Freundschaften vertieft habe, danke für die schöne Zeit!“. Jonathan „kam es sehr zugute, dass die Mitwandernden Jugendlichen mich anspornten und man mit ihnen sehr gut und amüsant die Zeit verbringen konnte.“ Oder um es abschließend mit den Worten von Alex zu sagen: „Das Wandern hat Spaß gemacht und das Essen war sehr lecker“.
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