Maria Meeresstern

Sellin

Unsere Gottesdienste

Zwischen November und Pfingsten finden die Gottesdienste in der Regel im Evangelischen Gemeindezentrum (Mönchguter Straße 2, 18586 Sellin) statt.

Zur Geschichte

„Der katholische Strand-Club bezweckt, die katholischen Badegäste von Sellin gesellschaftlich zu sammeln, um mit deren Hilfe die Abhaltung eines regelmäßigen katholischen Gottesdienstes in Sellin während der Badezeit zu ermöglichen und den Bau der hierzu in erster Linie erforderlichen Kapelle thunlichst bald in die Wege zu leiten…“ heißt es in §1 der Satzung von 1909. Schon seit Sommer 1906 wurde in dem beliebten Ostseebad katholischer Gottesdienst gehalten. Neben mehreren "geistlichen Herren" gehörten vor allem Katholiken aus Süddeutschland zu den zahlungskräftigen Badegästen, die man nicht verlieren wollte. Allerdings gab es die polizeiliche Auflage, keine Schnitter und Einheimische zuzulassen. Unter der Kontrolle eines Polizisten durften so katholische Gottesdienste in Selliner Hotelräumen gefeiert werden.

Unter Maximilian Kaller – Pfarrer von Bergen – konnte am 16. Juli 1912 die vom Kölner Regierungs-Baumeister Krings entworfene Kirche benedeziert werden. Sie wurde in malerischer Umgebung in Nähe der Steilküste als Basilika im Stile des Historismus mit neugotischen und neuromanischen Einflüssen errichtet. In den Seitenschiffen befanden sich anfangs mehrere Nebenaltäre, an denen die Urlaubspriester, wie vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil üblich, jeweils einzeln Messe feiern konnten.

1949 wurde die Kirche der Kuratie Binz zugeordnet. Seit Pfingsmontag 1951 versammelten sich jedes Jahr zu Pfingsten viele Hundert Heimatvertriebene zu einer Wallfahrt in Sellin. Die Anregung dazu ging von den Rügener katholischen Geistlichen aus. Der Berliner Bischof Wilhelm Weskamm unterstützte die Wallfahrt, um katholisches Brauchtum in der Diaspora des Nordens zu beheimaten. Die Wallfahrt zog bald bis Anklam und Demmin Kreise. 1952 stiftete der Bischof einen Muttergottes-Altar. Der Künstler ist Georg Tyllack aus Berlin-Lichtenberg. Im Altarraum befindet sich ein Relief aus dem ursprünglichen Hochaltar, das die Erzählung vom reichen Fischfang (Lk 5,5) darstellt.

Ende der 60er Jahre wurde die Wallfahrt wegen Schwierigkeiten mit den Behören der DDR, denen der Brauch missfiel und die das Ufergebiet Nachts zum „Grenzgebiet“ erklärten, nach Bergen verlegt. 

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten an der Selliner Kapelle unter Leitung des Architekten Gustav Nutz, die im September 1995 abgeschlossen waren, lebte die alte Wallfahrtstradition wieder auf. Seit 1996 feiern die katholischen Christen Rügens den Pfingstmontag als ihren Inselwallfahrtstag, an dem zunehmend immer mehr Urlauber teilnehmen. Ihre idyllische Lage im Wald unmittelbar an der Steilküste macht die Kapelle für Trauungen besonders reizvoll, zumal auch die Selliner Seebrücke mit dem Standesamt nur 400 Meter entfernt ist.

Seit Pfingsten 2005 erklingt in der Kapelle eine Orgel der Firma Sauer, gefertigt 1981 als Opus 2123. Das Instrument verfügt über acht Register auf einer mechanischen Schleiflade, auch die Spieltraktur ist mechanisch. Die Disposition ist typisch für die mehr oder weniger in Serie gefertigten neobarocken Kleinorgeln dieser Zeit und lautet wie folgt:

  • Manual: Holzgedackt 8', Prinzipal 4', Rohrflöte 4', Waldflöte 2', Quinte 1 1/3'*, Terzflöte 4/5'*, Scharff 3-4f.
  • Pedal: Gedackt-Pommer 16'
  • Spielhilfe: Pedalkoppel
    (*Register mit Vorabzug für Diskant)
Maria Meeresstern, Sellin

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