Maximilian Kaller

Maximilian Kaller ist der bekannteste katholische Pfarrer auf Rügen. Während seiner Amtszeit von 1905 bis 1917 legte er die Fundamente für seine später bahnbrechenden Seelsorge als Pfarrer in der Berlin Innenstadtpfarrei St. Michael, in der er die Idee des sog. „Laienapostolats“ entwickelte – die heute so selbstverständliche Mitarbeit von Laien in der Seelsorge. 1925 ernannte ihn der Papst zum Apostolischen Administrator in Schneidemühl. 1930 wurde Maximilian Kaller Bischof von Ermland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aus seinem Bistum vertrieben und von Papst Pius XII. zum päpstlichen Sonderbeauftragten für die heimatvertriebenen Deutschen ernannt. Eine Büste von Bischof Kaller, gefertigt von der Bildhauerin Regine Wiegand, schmückt die linke Ecke im hinteren Kirchenschiff der St. Bonifatius Kirche in Bergen.

Als Vertriebener selbst heimatlos, widmete sich Bischof Maximilian Kaller aufopferungsvoll seinen Diözesanen und als Päpstlicher Sonderbeauftragter allen Flüchtlingen und Vertriebenen in Deutschland. Er mahnte und stärkte sie, das schwere Los des Heimatverlustes als Kreuz ihres Lebens anzunehmen. Sein Beispiel und sein tröstendes Wort ließen in den Zeiten des Zusammenbruchs tragender Werte neue Hoffnung schöpfen. Sein bischöfliches Leitwort „Caritas Christi urget me – die Liebe Christi drängt mich“ hat er gelebt. Er gab vielen Menschen Mut und Zuversicht, ähnlich zu denken und zu handeln.

Wallfahrten, von denen es im Ermland bis heute viele gibt, hat Maximilian Kaller als Glaubenskundgebungen bezeichnet. Das ehrende Gedenken an Bischof Kaller wird jährlich rund um seinen Todestag gehalten, seit 2003 verbunden mit dem Gebet um die Seligsprechung. Den Prozess haben deutsche und polnische Ermländer gemeinsam eröffnet. In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Bischof Maximilian Kaller zum 75. Mal. Zum Gedenken werden Gläubige aus Polen und vielen Regionen in Deutschland erwartet. Gemeinsam mit der katholischen Gemeinde in König-stein/Taunus sowie weiteren Vertretern aus Kirche und Gesellschaft wollen wir an Maximilian Kaller erinnern.

Gebet um Seligsprechung

Vater im Himmel!

Du hast Deinen Diener Maximilian zum Priester erwählt und ihn in schwerer Zeit zum Seelsorger auf Rügen und in Berlin, Oberhirten von Schneidemühl und Bischof von Ermland bestellt. In Deiner Kraft hat er unerschrocken das Evangelium verkündet, den Armen und Entrechteten gedient, sich für die Verwirklichung Deines Reiches auf Erden verzehrt. In der schweren Prüfung der Heimatlosigkeit war er als Päpstlicher Sonderbeauftragter den ihm Anvertrauten ein Vorbild unerschütterlicher Glaubenstreue. Nach seinem Tod haben viele Gläubige an seinem Grab gebetet, ihn um Fürsprache angerufen und Erhörung gefunden.
In Demut bitten wir Dich, barmherziger Gott, schenke uns Bischof Maximilian als besonderen Schutzpatron der Flüchtlinge und Heimatlosen Europas. Möge er sich unserer Nöte bei Dir annehmen und der Versöhnung der Völker und dem Frieden unter den Menschen dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen.

 

Mit kirchlicher Druckerlaubnis. Nur für den Privatgebrauch.

 

Gebetserhörungen bitte mitteilen: Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung e.V., Ermlandweg 22, 48159 Münster

Biographie

  • Maximilian Kaller wird am 10. Oktober 1880 in Beuthen, Oberschlesien, geboren.
  • Priesterweihe in Breslau, 1903
  • Kaplan in Groß Strehlitz, 1903 – 1906
  • Pfarrer in St. Bonifatius, Bergen auf Rügen, 1906 – 1917
  • Pfarrer in St. Michael, Berlin, 1917 – 1926
  • Administrator der Apostolischen Administratur Schneidemühl, 1926 – 1930
  • Bischof von Ermland, 1930 – 1947
  • Ernennung zum Päpstlichen Sonderbeauftragten für die heimatvertriebenen Deutschen, 24. Juni 1946
  • Maximilian Kaller stirbt am 7. Juli 1947 in Frankfurt/Main, am 10. Julierfolgt die Beisetzung in Königstein/Taunus
  • 2003: Eröffnung des Seligsprechungsprozesses