Das Reinheitsmartyrium der Loitzer Schülerin

Brigitte Irrgang

Brigitte Irrgang stammt aus den Karpaten, aus Krickerhau im Hauerland, einem ehemals deutschen Siedlungsgebiet in der heutigen Slowakei. Ihre Eltern waren Lehrer. Sie war das fünfte von sechs Kindern und einzige Mädchen. Die Familie musste 1944 vor dem Zusammenbruch der Ostfront mit etwa 1.000 Schulkindern nach Westen an die deutsch-tschechische Grenze fliehen. Dort wurden Irrgangs 1946 zusammen mit Sudetendeutschen nach Loitz in Vorpommern vertrieben. Der Vater wurde Schulrektor mit dem Auftrag, die dortige Schule zum Gymnasium auszubauen. Die Familie wohnte in der Lehrerwohnung der Schule.

Auch in der neuen vorpommerschen Heimat lebte die Familie treu ihren katholischen Glauben, was in der Diaspora nicht nur weite Wege zur Kirche bedeutete, sondern besonders auch Standhaftigkeit gegenüber dem DDR-Regime und seinen Spitzeln. Brigitte war ein lebensfrohes Mädchen, ein „Sonnenschein“. Seit Sommer 1954 bereitete sie sich auf den Empfang des Firmsakramentes vor. Sie war bereits 1952 zur Erstkommunion gegangen. Als Firmnamen zur geplanten Firmung im Herbst 1954 hatte sie den der wenige Jahre zuvor heiliggesprochenen Maria Goretti gewählt. Brigitte Irrgang beschäftigte sich mit dem Leben dieser kleinen Heiligen und erwählte sie als ihr Vorbild. Am 29. September 1954, dem Fest des Erzengels Michael, gut zwei Wochen vor ihrer Firmung, fiel Brigitte Irrgang auf dem Nachhauseweg vor der Schule, nur wenige Meter von der elterlichen Wohnung entfernt, einem Sexualmörder zum Opfer. Die ganze Stadt Loitz nahm Anteil. Sie war nur knapp 2 Monate jünger als ihr großes Vorbild Maria Goretti.

Gebet

Mein Herr und mein Gott!
Du hast uns Brigittes Leben und ihren frühen Tod zum Segen werden lassen. In Dir lebt sie weiter. Für uns bleibt sie der „Sonnenschein“, der Dein Licht in unser Leben bringt. Ich komme zu Dir und bete um Deine Gnade für … Von ganzem Herzen bitte ich Dich auf Brigittes Fürsprache um Erhörung meines Gebets! Amen.
Vater Unser. Gegrüßet seist Du, Maria. Ehre sei dem Vater.

Zur Jahrtausendwende, fast 50 Jahre nach Brigitte Irrgangs Tod, wurde ihr die Ehre zuteil, zusammen mit ca. 700 deutschen Märtyrern des 20. Jahrhunderts in das Verzeichnis der „Zeugen für Christus“ aufgenommen zu werden. Die deutschen Märtyrer des 20. Jahrhunderts wurden zusammen mit vielen Glaubenszeugen aus allen Teilen der Welt im Mai 2000 vom heiligen Papst Johannes Paul II. mit einem feierlichen Akt im Colosseum in Rom geehrt. Die Menschen sollten aus der Erinnerung an diese Vorbilder, die das letzte Jahrhundert trotz seiner dunklen Schatten hervorbrachte, Zuversicht und Hoffnung schöpfen.

 

Leonie Rust-Garam

Brigitte-Irrgang-Denkmal in Loitz

Das Denkmal ist eingebettet in eine kulturlandschaftliche „Komposition“, die bereits vorgegeben ist und ein wunderschönes Ganzes bildet. Das Denkmal steht für Brigitte.

Dort, wo die Stadtmauer durchbrochen ist
durch ein Tor für Fußgänger, für Jung und Alt,
neben der Brücke über den Ibizbach,
wo viele Schüler herüber- und hinübergehn,
gegenüber der Schule, wo der Tod sie traf.
Der Ort ist schön und symbolisch zugleich,
gibt den Blick frei zur Marienkirche,
geeignet für viele Fotomotive und Gruppenfotos.

Die Denkmalskomposition erschließt sich dem interessierten Blick erst nach und nach. Man erfasst einen großen Kreis, umrahmt von Steinbänken, auf denen man gut sitzen kann. Hier darf man mitten im Denkmal sitzen und sich treffen und verweilen: Denk – mal! Der Boden ist im Kreis gediegen gepflastert. Das Symbol erschließt sich von allein: Wir Menschen sind eine Solidargemeinschaft, gehören zusammen und sind füreinander da.

Dem zweiten Blick gelingt es, das Kreuz zu sehen, mit roten Steinen eingepflastert in die Bodenfläche; es ist als Fundament ein- gefügt, unaufdringlich, aber wesentlich. Es berührt uns alle, meint vor allem Brigitte.

 

Die rote Farbe gilt der Liebe, die Brigitte ausstrahlte, aber auch dem christlichen Blutzeugnis. Brigitte ist von der Kirche aufgenommen worden in die Schar der neuen Blut- zeugen, der „novi martyres“, des 20. Jahrhunderts. Und sie steht stellvertretend für so viele ermordete Mädchen und Frauen, Opfer von Sexualverbrechen, denen niemand ein Denkmal setzt.

 

In der Mitte des Rundes steht eine große Granitkugel, fest ver- ankert im Boden. Sie symbolisiert unser Zusammenleben, unsere Gemeinschaft, das „Wir“ der Menschen. Die Kugel ist zur Sonne hin angeschnitten - ein starkes Symbol: Für unser Zusammenleben ist die Öffnung zur „Sonne“ überlebens- notwendig. Von dort her kommt Leben und Gedeihen: Die „unbesiegbare Sonne“ - so nannten sie die Römer - meint im Letzten Gott. Er ist der Schöpfer aller Dinge. Achten wir auf seine Schöpfung und seine Geschöpfe. Wo sich der Mensch dieser Sonne öffnet, kann Großes und Gutes geschehen. Brigitte wurde „Sonnenschein“ genannt.

 

Zugleich bietet die entstandene Fläche Platz für eine Inschrift, die sich auf Brigitte bezieht, auf ihre Lebensdaten und ihre Bedeutung. Aus der Granitkugel erwächst eine kompakte Kristallkugel, Zeichen der Reinheit, Wahrheit, Schönheit und des Lichtes. Sie meint zugleich „Brigitte aus unserer Mitte“. Die Kristallkugel spiegelt launig dich und die Welt, stellt sie gar auf den Kopf, verdreht die Seite - und bleibt doch klar und fest und ruht in sich.

 

In sie sind mit Lasertechnik die Konturen eines Diaman- ten hineingraviert: Brigittes Herzmitte. Ein Diamant zeigt Stärke, Charakter. Ein Diamant kann nur durch einen Diamanten geschliffen werden oder durch eine „höhere Kraft“. Gott, in seiner Güte, hat Brigittes Herz geformt zum Sein, zum Wahren, Schönen und zur Liebe.

 

Leonie Rust-Garam

„Brigitte wollen wir ein Denkmal bauen, ganz farbenfroh und glanzvoll anzuschauen. Dort, wo sie lebte, wuchs heran, und wo ein jeder sie gern sah, wo sie ein jeder lieb gewann, Sie ist nicht tot, sie bleibt uns nah. Ihr gutes Herz ist immer da. Mit uns sie lebt, für uns sie spricht. Sie bleibt für immer unser Licht.“
– Nikolaus Schapfl, Brigitte. Ein Loitzer Oratorium in sieben Szenen, Uraufführung am 11.08.2017 in Loitz

Brigitte-Irrgang-Freundeskreis e.V.

Am 28. Mai 2011 wurde in Demmin der Brigitte-Irrgang-Freundeskreis gegründet. Seit dem 12. September 2016 ist er unter VR 5122 im Vereinsregister des Amtsgerichts Stralsund eingetragen. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, steuerlich abziehbare Zuwendungsbestätigungen für Spenden zu erteilen. Die Ziele des Freundeskreises unter Vorsitz von Bürgermeister a.D. Dr. Johannes Winter, Loitz, sind:

  • Erinnerung wecken – „Brigitte als verborgener Schatz“
  • Botschaft vermitteln – „Lebenssinn trotz Leid“
  • Andenken ehren – „Ein Vorbild, kein Idoll

Spenden und Jahresbeiträge werden erbeten an:

Brigitte-Irrgang-Freundeskreis e.V.
IBAN DE04 1505 0500 0102 0659 26
Sparkasse Vorpommern
BIC NOLADE21GRW

„Eine Lichtgestalt,
gesandt in unsere
oft so dunkle Welt“

Gedenken an Brigitte Irrgang von 1954 bis heute

Eine Übersicht aus Anlass des 75. Geburtstages von Prälat Prof. Dr. Helmut Moll und des zwanzigsten Jahrestages der Übergabe des deutschen Martyrologiums „Zeugen für Christus“ an den heiligen Papst Johannes Paul I.

29. September 1954. Gewaltsamer Tod von Birgitta Maria Julia Irrgang, geb. am 10. Februar 1943 in Krickerhau (Slowakei), getauft am 14. Februar 1943 in der katholischen Kirche „St. Katharina“ in Krickerhau, wohnhaft in Loitz, das zur katholischen Pfarrgemeinde „Maria Rosenkranzkönigin“ in Demmin, Erzbistum Berlin, gehört. Die ganze Stadt Loitz nimmt Anteil an Brigitte Irrgangs Tod und ihrer Beerdigung am 2. Oktober 1954 auf dem evangelischen Kampfriedhof in Loitz, Kreis Vorpommern-Greifswald.

1954 bis 1958. Zeit der Stille, aber auch der wachsenden Gefahr aufgrund der politischen Verhältnisse in der damaligen DDR. Entscheidung zur Flucht. Brigittes Bitte bei ihrer letzten Wallfahrt am 12. September 1954 geht in Erfüllung: Die Familie bleibt zusammen.

Brigittes Lehrerinnen schreiben ihre Erinnerungen an Brigitte nieder, dem „Sonnenschein“ der Stadt. Sie sind im Original erhalten und wurden im Jahr 2003 veröffentlicht 3. Auch Brigittes vollständiger Nachlass blieb erhalten. Den schlichten Grabstein ziert ein Wort aus der Bergpredigt: „Selig, die ein reines Herz haben“. Pfarrer Heinrich Wessels, Demmin, schreibt einen Bericht über Brigittes letzte Jahre und ihren Tod. Er nennt Brigitte „Maria Goretti des Nordens“. Die 1955 neu gebaute, katholische Kapelle in Loitz, deren Baugenehmigung durch die DDR-Behörden Pfarrer Wessels auf Brigittes Fürsprache zurückführt, erhält in Erinnerung an Brigitte das Patrozinium der hl. Maria Goretti. Brigitte hatte sie als Firmpatronin gewählt und sich entschieden, nach ihrem Vorbild zu leben.

1958 bis 1990. Brigittes Grab wird von Loitzern liebevoll gepflegt, vor allem von evangelischen Freunden der Familie. Brigittes Familie versammelt sich jedes Jahr zu einer HI. Messe als Jahrgedächtnis. Nach der Flucht der Familie in die Bundesrepublik bleibt der Kontakt zur Pfarrei und zur Stadt Loitz lebendig.

St. Erika Skobel, Brigittes Katechetin, schreibt am 6. Juli 1986 (Fest der hl. Maria Goretti) an Kardinal Meisner und bittet erstmals offiziell um Brigittes Seligsprechung.

1990 bis 1998. Mehrere Fahrten Jugendlicher aus dem Raum Euskirchen unter Leitung ihres Pfarrers, Brigittes jüngstem Bruder Peter, nach Loitz. Besuche an Brigittes Grab und Renovierungsarbeiten an der Maria-Goretti-Kapelle.

Im apostolischen Schreiben Tertio millenio adveniente aus dem Jahre 1994 bittet Papst Johannes Paul II. weltweit die Bischofskonferenzen, ihre Märtyrerverzeichnisse auf den neuesten Stand zu bringen. Prälat Prof. Dr. Helmut Moll wird 1996 von der Deutschen Bischofskonferenz beauftragt, das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts zu erarbeiten. Ende August 1998 wird Familie Irrgang von Prälat Moll angerufen: Brigitte soll in das Martyrologium aufgenommen werden. Die vier noch lebenden Brüder Brigittes beglaubigen die Richtigkeit des Berichts von Pfarrer Wessels über Brigitte Irrgang.

1999. Bischof Karl Lehmann überreicht dem Papst Johannes Paul II. am 18.11.1999 das deutsche Martyrologium. Brigitte wurde hineingenommen. Die katholische Pfarrei in Demmin feiert - erstmals seit 1954 - Brigittes Todestag und gibt auf Initiative des Visitators der karpatendeutschen Katholiken, Pater Julius Groß, und mit dem Nihil Obstat des Berliner Generalvikars ein Andachtsbild heraus.

Der Demminer Pfarrer, Clemens Pullwitt, besucht immer wieder Brigittes Grab; er legt ihr die Anliegen der Pfarrei vor.

Am 29. September feiert Pfarrer Pullwitt in der Maria-Goretti-Kapelle in Loitz eine feierliche HI. Messe zu Brigittes Ehren, an der auch evangelische Christen teilnehmen; unter ihnen Bürgermeister Dr. Johannes Winter und der Archivar der Stadt, Dr. Henning Rischer, die später an der Gründung des Brigitte-Irrgang-Freundeskreises mitwirken.

2000. Feierlicher Akt am 7.5.2000 im römischen Kolosseum durch Papst Johannes Paul II., der die Reinheitsmärtyrer eigens erwähnt.

Papst Johannes Paul II. widmet die Kirche San Bartolomeo auf der Tiberinsel in Rom den „Märtyrern des 20. Jahrhunderts“. In den sechs Seitenkapellen sind Reliquien und Erinnerungsstücke ausgestellt.

Gedenkmesse für Brigitte Irrgang am 29. September in der Loitzer Kapelle, die von da an jährlich gefeiert wird. Entsprechendes Medienecho in der lokalen Zeitung und in der Berliner Kirchenzeitung sowie überregional im deutschen Osservatore Romano.

2001. Auf Einladung des Rügener Pfarrers hält Leonie Rust-Garam bei der Berliner Diözesanwallfahrt auf der Insel Rügen erstmals einen Vortrag über Brigitte Irrgang. In den folgenden Jahren werden Vorträge in München und im Rheinland gehalten.

2003. Im Verlag des Hilfsbundes karpatendeutscher Katholiken erscheint das Buch von Leonie Rust-Garam „Um den Preis ihres Lebens. Brigitte Irrgang - Zeugin des Glaubens", eine Dokumentation des Lebens und des Todes der Märtyrerin mit einem Vorwort des Berliner Erzbischofs, Georg Kardinal Sterzinsky. Buchbesprechungen in mehreren katholischen Zeitungen (Osservatore Romano, Die Tagespost u.a.).

2004. Am 2. Oktober feiern die Stadt Loitz sowie die katholische und die evangelische Kirchengemeinde Brigittes 50. Todestag. Die Feierlichkeiten stehen unter der Schirmherrschaft der Vizepräsidentin des Landtags Mecklenburg-Vorpommern Renate Holznagel. Das Fest beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst unter Leitung des Erzbischofs von Berlin Georg Kardinal Sterzinsky, der auch die Predigt hält. Acht evangelische und katholische Geistliche nehmen teil, im Kirchenschiff ist kein Stehplatz mehr frei.

Die Feier wird unter der Leitung von Brigittes Cousine Isa Stojánová, Sopranistin und Stimmbildnerin, durch ein Gesangsquartett des Permonik-Chores aus Karviná (Tschechische Republik) gestaltet, das am Abend zusätzlich ein Konzert gibt. Eine slowakische und eine karpatendeutsche Trachtengruppe sowie Festreden der Landtagsvizepräsidentin, des Vorsitzenden des karpatendeutschen Hilfsbundes Johann Kotschner und des Loitzer Bürgermeisters Dr. Johannes Winter umrahmen den Festakt vor der Diesterweg-Schule. Sigrid Daus, Loitz, führt einen Film über Brigitte vor, den sie unter Mitwirkung mehrerer Loitzer Bürger eigens für die Feier gedreht hat. 00.5 Das Brigitte-Denkmal (Entwurf und Ausführung: Joachim Feilhaber, Jarmen) gegenüber der Loitzer Diesterweg-Schule wird enthüllt. Es vermittelt eine froh machende Botschaft und lädt zum „Denkmal nach“ ein.

Prälat Helmut Moll hält einen wegweisenden Festvortrag über das martyrium puritatis. Der NDR bringt einen kurzen Mitschnitt der Feier. Zahlreiche Artikel erscheinen in verschiedenen Zeitungen der Region.

Am 20. Dezember wird Brigitte in der slowakischen Stadt Krickerhau/Handlová mit einer Feier vor ihrem Geburtshaus, der Schule am Ring, geehrt. An der Fassade des Gebäudes wird eine Gedenktafel mit deutscher und slowakischer Aufschrift angebracht.

2005. In Loitz wird das 50-jährige Bestehen der Maria-Goretti-Kapelle gefeiert.

Beim Weltjugendtag in der Kirche St. Ursula in Köln Vortragsveranstaltungen und Infostände über die Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Es gibt Brigitte-Stände in Köln und Düsseldorf. Faltblätter über Brigitte werden in acht Sprachen an die Jugendlichen verteilt.

2011. Am 28. Mai wird unter Mitwirkung des Loitzer Bürgermeisters Michael Sack der Brigitte-Irrgang-Freundeskreis gegründet. Seither finden in Loitz jährliche Gedenkfeiern zu Brigittes Ehren statt. Die Andacht an Brigittes Grab auf dem Kampfriedhof in Loitz wird unter der Leitung von Pastor Bernd-Ulrich Gienke von katholischen und evangelischen Geistlichen gehalten.

Die neu eingerichtete Homepage www.brigitte-irrgang.de dokumentiert die Zeugnisse über Brigitte, informiert über ihr Leben, gibt geistliche Impulse und begleitet die Veranstaltungen.

2013. Gespräche mit dem Komponisten Nikolaus Schapfl, Marktschellenberg, zur möglichen Komposition des Oratoriums BRIGITTE.

2014. Zu Brigittes 60. Todestag gibt Bischofsvikar Prälat Dr. Stefan Dybowski, Berlin, bei der Feier in Loitz wertvolle Impulse: „Mit solchen Menschen möchte ich Zukunft bauen - in Kirche und Welt“. Nikolaus Schapfl, Dr. Peter Irrgang und Leonie Rust-Garam beginnen die Arbeit am Libretto des Oratoriums.

2015. Beim vorpommerschen Katholikentag ist der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch in Greifswald und besucht den Brigitte-Infostand. Die katholische Wochenzeitung „Tag des Herrn" der ostdeutschen Bistümer berichtet.

2016. Fertigstellung des Librettos und der Komposition des Oratoriums.

01.05. In Karviná wird die Uraufführung durch den international preisgekrönten, tschechischen Permonik-Chor beschlossen.

12.09. Der Brigitte-Irrgang-Freundeskreis wird mit Blick auf Finanzierung und Veranstaltung der Uraufführung als e.V. ins Vereinsregister eingetragen.

2017. Vom 7.-9. Juli findet in Ingolstadt der Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken statt. Seither ist der Freundeskreis dort jährlich mit einem eigenen Stand vertreten.

11.-13. August. Uraufführung des Oratoriums BRIGITTE in Loitz, Greifswald und Berlin durch den tschechischen Chor SPZ Permonik, Karviná, unter der Leitung von Martina Juríková. Der katholische Fernsehsender EWTN. TV gGmbH überträgt live und wiederholt die Sendung in jedem der folgenden Jahre mehrmals. Die Aufführungen und die DVD (mit Untertiteln) sind eine Katechese auf höchstem, auch musikalischem Niveau. Das Booklet ist in verschiedenen Sprachen verfügbar. Zurzeit liegen die Fassungen auf Englisch, Spanisch und Tschechisch vor. Die DVD enthält zusätzlich EWTN-Interviews mit Brigittes jüngerem Bruder Dr. Peter Irrgang mit ihrer Freundin Sr. Ursula Mutz, Berlin, und mit dem Komponisten.

2018. Prälat Moll legt nahe, die Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens für Brigitte Irrgang beim Erzbistum Berlin oder einem anderen zuständigen Bistum anzustreben. Der Brigitte-Irrgang-Freundeskreis hat wegen seines Sitzes in der Diaspora Vorpommerns eine ökumenische Austichtung. Die Frage bleibt daher zunächst offen.

Am 10. Februar findet in Brigittes Geburtsstadt Krickerhau (Slowakei) eine Feier u Arem 75. Geburtstag statt. Der Permonik- Chor reist aus dem nahen Karvind an, singt werst bei der HI Messe in der Pfarrkirche und gibt anschließend ein Konzer. net Burgermeister und die Pressesprecherin der Stadt Handlová, Prof. Dr. Ferdinaer klein von der Karpatendeutschen Landsmannschaft sowie Dr. Ondrej Pöss, Vorsitzender des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei, sind anwesend. Das Mittelslowakische Fernschen bringt am Abend eine Reportage.

12. Mai. Katholikentag in Münster. Vorträge mit Podiumsdiskussion unter der Leitung von Prälat Helmut Moll über die modernen Märtyrer. Claudia Redder, Vorstandsmitglied im Brigitte-Irrgang-Freundeskreis e.V., wird eingeladen, Brigitte als Märtyrerin der Reinheit vorzustellen. Prälat Moll erläutert an Brigittes Beispiel die Bedeutung des martyrium puritatis. Als Podiumsmitglied unterstreicht der ehemalige ZdK-Präsident Prof. Dr. Hans Maier den Vorbildcharakter von Brigitte.

6. November. Gemeinsame Sitzung des Dachverbandes der katholischen europäischen Familienverbände (Fafce) mit Abgeordneten des EU-Parlaments in Brüssel. Die Anwesenden, u.a. der Präsident der Europäischen Bischofskonferenz, der Nuntius bei der EU sowie die Delegierte und zugleich Abteilungsleiterin aus dem Dikasterium des HI. Stuhls für „Laien, Familie und Leben" sowie die Delegierten der Mitgliedsländer erhalten von Stan Trnovec, Präsident des slowakischen Verbands katholischer Familien, Informationen über Brigitte.

26. November. Radio Horeb sendet einen Bericht über Brigitte und das Oratorium sowie ein Interview mit Claudia Redder.

Brigittes Nachlass wird durch eine Textilrestauratorin fachgerecht gereinigt und gesichert. Alle Einzelteile des Nachlasses (Kleidung, Dokumente, persönliche Gegenstände) werden dokumentiert. Brigittes Mutter hatte sie liebevoll beschriftet und sorgfältig aufbewahrt.

2019. Prälat Prof. Dr. Helmut Moll stellt am 10. April in Demmin die siebte Auflage des zweibändigen deutschen Martyrologiums des 20. Jahrhunderts vor. Spontan entsteht eine Liste mit der „Bitte um Eröffnung eines Seligsprechungsverfahrens von Brigitte Irrgang". Seither schließen sich viele Menschen mit ihrer Unterschrift diesem Anliegen an.

28. September. In Loitz wird vor der ehemaligen Maria-Goretti-Kapelle eine Gedenktafel enthüllt, die an die Geschichte des Gebäudes erinnert Vortrag „Die Spirit alican ines Christlichen Martyriums" von Dr. Hinrich Buin Dozent an spiritalisat eines Theologischen Fochschule Heligenkreu, Ein Kammermusikabend beschließt das Brigitte-Forum, das fortgesetzt werden soll.

Leonie Rust-Garam